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NeueChorszene 28 - Ausgabe 1/2018

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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(Requiem), Beethoven (9. Sinfonie/<br />

Missa solemnis) und vor allem Zemlinski<br />

(Frühlingsbegräbnis / Psalmvertonungen)<br />

eingebunden?<br />

Meine Aufgabe lag generell darin,<br />

optimale Bedingungen für die Aufführungen<br />

in der Philharmonie zu schaffen<br />

und darauf zu achten, dass sich alle<br />

Musiker wirklich wohlfühlen konnten.<br />

Das galt selbstverständlich auch für<br />

alle Gastkonzerte – einschließlich aller<br />

privaten Veranstalter. Bei der Programmierung<br />

der hauseigenen KölnMusik-<br />

Konzerte ging es mir vor allem um die<br />

Ergänzung der Angebote des Gürzenich<br />

Orchesters, des WDR und eben<br />

der Konzertdirektionen. In dieser Komplentärfunktion<br />

lag das eigentliche Erfolgsgeheimnis<br />

der KölnMusik.<br />

Können Sie uns in diesem Zusammenhang<br />

etwas über die Abstimmungsverläufe<br />

verraten, die zwischen<br />

der künstlerischen Seite einer Kultureinrichtung<br />

und den ökonomischen<br />

Anforderungen auf der anderen Seite<br />

ablaufen? Wie finden Sie die Balance<br />

zwischen den verantwortlichen Kulturpolitikern,<br />

den künstlerischen<br />

Vorstellungen der leitenden Musiker<br />

und nicht zuletzt den Neigungen<br />

des Publikums?<br />

Für den Erfolg der Kölner Philharmonie<br />

war es entscheidend,<br />

dass die Stadt Köln gemeinsam<br />

mit dem WDR die erwähnte<br />

KölnMusik Betriebs- und Service<br />

GmbH gegründet hat und mein<br />

Aufsichtsrat im Rathaus für die erforderlichen<br />

politischen Mehrheiten<br />

sorgte. Auf diese Weise konnte<br />

ich mich auf meine eigentliche<br />

Arbeit konzentrieren und musste<br />

1999<br />

Diesem Ausflug in die neue Welt folgt<br />

zweieinhalb Jahre später der Ruf des<br />

Berliner Senats zur Übernahme einer<br />

nicht weniger ehrenvollen Aufgabe: Sie<br />

werden Intendant der Berliner Philharkünstlerische<br />

und kaufmännische Fragestellungen<br />

stets mit mir selbst ausmachen.<br />

Für diese Balance habe ich<br />

mich immer verantwortlich gefühlt. So<br />

ist es übrigens auch heute noch.<br />

NC<strong>28</strong> Seite 35<br />

Ab 1999 geht es in Köln ohne Franz<br />

Xaver Ohnesorg weiter. Was waren Ihre<br />

Motive, sich aus dem heimisch gewordenen<br />

Rheinland in die Millionenmetroploe<br />

New York zu stürzen? War es<br />

ein bisschen der Anreiz, erster nichtamerikanischer<br />

Executive and Artistic<br />

Director der Carnegie Hall zu werden?<br />

Zunächst hatte ich Isaac Sterns Werben<br />

sogar zweimal abschlägig beschieden,<br />

weil ich mit meiner Arbeit in Köln<br />

weiter vorankommen wollte und meine<br />

Frau ihr zweites Staatsexamen noch<br />

nicht hatte. Beim dritten Mal kurz vor<br />

dem Tod meiner New Yorker Kollegin<br />

gab ich nach – auch aus Bewunderung<br />

für die amerikanische Philanthropie und<br />

auch, um mit Issac Stern als Präsidenten<br />

der Carnegie Hall zusammenarbeiten<br />

zu können. Diese Erfahrung möchte<br />

ich nicht missen, zumal ich dank Isaac<br />

Stern noch eine Menge für meinen<br />

Beruf dazugelernt habe – ein großes<br />

Glück für meinen künftigen Weg, denn<br />

immerhin war ich damals schon über<br />

50 Jahre alt.

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