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NeueChorszene 28 - Ausgabe 1/2018

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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den Gottesdiensten nicht mehr<br />

live begleitet. Lorelei kam über<br />

ihr gelegentliches Gast-Klavierspiel<br />

zur Überzeugung, vor Ort<br />

als „musikalische Institution" der<br />

Gemeinde von größerem Nutzen<br />

zu sein und bat Freunde<br />

und Bekannte aus Düsseldorf,<br />

die ein Instrument beherrschten,<br />

in Krefeld für willkommene musikalische<br />

Erlebnisse zu sorgen.<br />

Nach einer Aufführung von Max<br />

Regers Kantate „Meinem Jesum<br />

lass ich nicht" in der Düsseldorfer Tersteegen-Gemeinde<br />

bat sie den dortigen<br />

Kantor um Hilfe, dieses Johann Sebastian<br />

Bach gewidmete Meisterwerk auch<br />

in Krefeld zu Gehör zu bringen. Das<br />

Zeitmanagement erlaubte das nicht,<br />

aber der Musiker überließ ihr die Noten,<br />

was Lorelei sozusagen als „himmlischen"<br />

Auftrag verstand. Sie schaffte<br />

es mit Hilfe ihrer Freunde aus unserem<br />

Musikverein einen 13-köpfigen Chor zu<br />

bilden, der dieses Werk einstudierte und<br />

zur bejubelten Aufführung brachte.<br />

Vielleicht ist es Zufall, dass unter<br />

den von ihr begeisterten Sängerinnen<br />

und Sängern die drei Vorgänger dieser<br />

Portraitreihe waren: Gabriella Faludi,<br />

Renate Madry und Masato Kanzaki.<br />

Sie singen auch weiterhin bei Projekten,<br />

um deren Entdeckung Lorelei nicht<br />

müde wird, mit. Sie freut sich über die<br />

Partystimmung in ihrem Haus nach den<br />

Proben, die ebenso ernsthaft wie familiär<br />

ablaufen und bereits enge Freundschaften<br />

„geschmiedet" haben.<br />

2017 wurden durch den von ihr zusammengerufenen<br />

Kammerchor Teile<br />

des Weihnachtsoratoriums gesungen.<br />

<strong>2018</strong> will sie mit den Freunden Mendelssohns<br />

„Wer nur den lieben Gott<br />

lässt walten" einstudieren, wobei dieses<br />

Hier singen vier aus der NC-Portraitserie: Gabriela Faludi,<br />

Renate Madri, Lorelei Walwyn und Masato Kanzaki<br />

Werk auch einen Choral aus „Paulus"<br />

zitiert, auf dessen Jubiläumsaufführung<br />

durch den 200 Jahre alten Chor des<br />

Musikvereins sich Lorelei Bernadette<br />

Walwyn besonders freut. Dazu ein kräftiges<br />

Toi Toi Toi!<br />

PS: Als ich der Mitsängern von meinem<br />

Vorhaben erzählte, das nächste<br />

Portrait über Loreley zu schreiben,<br />

fragte man mich, ob ich denn überhaupt<br />

wüsste, warum eine Amerikanerin aus<br />

Tennessee einen so deutschen Namen<br />

aus Düsseldorfer Feder trüge. Ich fragte<br />

sie also und erfuhr, dass der Name in<br />

den USA ein durchaus gebräuchlicher<br />

sei, zumal viele die Rheinsage vor allem<br />

auch aus Heines Gedicht kennen<br />

würden. Die Mutter kannte aber ein besonders<br />

niedliches Mädchen mit diesem<br />

Namen und wollte ihre Tochter genau<br />

deshalb so nennen. Für „unsere" Lorelei<br />

ist jedoch „nomen" wirklich „omen",<br />

vor allem weil die gern singende Frau<br />

inzwischen sogar am Rhein gelandet<br />

ist. Wer fragt da noch: „Ich weiß nicht,<br />

was soll es bedeuten …"<br />

Ich bin nach dem Gespräch jedenfalls<br />

alles andere als „traurig" gewesen - im<br />

Gegenteil, denn Lachen und Optimismus<br />

sind ansteckend.<br />

NC<strong>28</strong> Seite 67

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