30.05.2018 Aufrufe

NeueChorszene 28 - Ausgabe 1/2018

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V.
Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dimitra Kotidou (Ophelia) mit Jugendlichen<br />

aus dem Kinderchor am Rhein<br />

Die jungen Künstler, die wenige Tage<br />

vor der Duisburger Premiere des Projekts<br />

vor der Presse und den Sponsoren<br />

über ihren Arbeitsprozess berichteten,<br />

haben glaubhaft dargestellt, dass sowohl<br />

alle Ideen zum Thema des Werkes, als<br />

auch die im vorgegebenen Rahmen der<br />

zur Verfügung stehenden Sänger gefundenen<br />

Rollen und deren Charakteristik<br />

und alle in dieser Besetzung möglichen<br />

Episoden von ihnen selbst und ohne auf<br />

einen Topos zusteuernde Vororientierung<br />

gefunden und fixiert worden sind.<br />

Das von 6 Schülerinnen geschriebene<br />

Libretto wurde - mit den jungen Komponisten<br />

bereits während des Entstehungsprozesses<br />

diskutiert - Grundlage für die<br />

Kompositionen und die musikmotivische<br />

Charakteristik der jeweiligen Geschichten.<br />

Mich überraschte und begeisterte<br />

die Fähigkeit von Schülern, einen so<br />

aktuellen Plot zu gestalten und das mit<br />

ebenso logischen wie parabolischen Bezügen<br />

zu bewegenden Fragen der Zeit:<br />

zum globalen Klimawandel und seinen<br />

Folgen, zu vielleicht bereits persönlich<br />

erlebten oder erfahrenen sozialen Konfliktsituationen,<br />

zum aktuellen Thema<br />

der Hilfe für Flüchtende und auch zur<br />

Verarbeitung der Ohnmacht in Katastrophensituationen.<br />

Der vom Kopiloten<br />

herbeigeführte Flugzeug-Absturz mit<br />

Düsseldorfer Opfern aus der Deutschen<br />

Szene mit Beniamin Pop (Kapitän)<br />

Szenen-Fotos „Flut“: S Diesner<br />

Oper am Rhein war sicher eine sehr<br />

emotional gefundene Anregung für das<br />

Finale der Oper. Nichts wurde an- oder<br />

aufgepfropft, sondern im Miteinander<br />

zu einer Geschichte verwoben, die eine<br />

Vielzahl einzelner Kompositionsansätze<br />

und deren verantwortliche und damit<br />

auch persönlich nachweisbare Realisierung<br />

ermöglichte. Die Einzelteile des<br />

Werks fügten sich bereits im Prozess<br />

des „Opernmachens“ zusammen und<br />

wurden so wirklich zu einem Libretto<br />

und nicht zu einer Liedtextsammlung.<br />

Das große Lob, das den engagierten<br />

Betreuern der jungen Künstlergruppen<br />

zukommt, bezieht sich vor allem auf<br />

das sensible Anleiten der Bewältigung<br />

der von den Schülern kommenden Ideen,<br />

auf die Workshop-Begleitung des<br />

„Wie“, mit dem man das gefundene<br />

„Was“ gestalten kann. Sascha Pranschke<br />

leitete die Libretto-Werkstatt und der<br />

Betreuer der neun jungen Komponisten<br />

(zwischen12 und 18), von denen jeder<br />

mindestens eine Szene musikalisch<br />

verantwortete, war David Graham: Das<br />

musikalische Ergebnis machte mich begeistert<br />

Staunen, denn die von der Oper<br />

besetzten und engagierten hochkarätigen<br />

Profis nahmen die Kinderkompositionen<br />

sehr ernst. Die Musiker zeigten<br />

z.B. bereits bei einer ersten Begegnung<br />

im Probenprozess, was die Instrumente<br />

NC<strong>28</strong> Seite 45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!