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NeueChorszene 28 - Ausgabe 1/2018

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Ich halte den Gasteig für rettbar, doch<br />

München braucht längst zwei gute Konzertsäle.<br />

Als Standort für einen neuen<br />

Saal hätte ich persönlich das von Stephan<br />

Braunfels dafür vorgeschlagene<br />

Landwirtschaftsministerium (ein monströser<br />

Bau aus den Dreißiger Jahren)<br />

an der Ludwigstraße dem jetzt angedachten<br />

Standort eindeutig vorgezogen.<br />

Was mit einem 1978 akustisch zunächst<br />

nicht vollkommen gelungenen<br />

Musikraum möglich ist, haben ja in<br />

Düsseldorf die Kulturverantwortlichen<br />

- Politiker, Manager wie Musiker und<br />

nicht zuletzt die Tonhallenfreunde -<br />

2005 durch eine innenarchitektonische<br />

Veränderung des Raumes gezeigt, die<br />

dem Konzertsaal mit der historischen<br />

Kuppelform eines Planetariums die<br />

besten Akustikeigenschaften eines<br />

„Schuhkartons“ schenkten. Wie dem<br />

auch sei, der Rhein ist nicht die Isar!<br />

1983<br />

Welche Erfahrungen nahmen Sie als<br />

Musikmanager der Münchner Philharmoniker<br />

aus den Jahren Ihrer ersten<br />

beruflichen Festanstellung mit, als Sie<br />

1983 Ihre bayerische Heimat verließen<br />

und ins Rheinland nach Köln zogen?<br />

Ich kannte viele Musiker aus meiner<br />

Münchener Zeit und vor allem auch<br />

durch Gidon Kremers Kammermusikfest,<br />

das 1981 erstmals stattfand. Ab<br />

sofort konnte ich meine neu gewonnenen<br />

Freunde in die Kölner Philharmonie<br />

einladen und so kamen Gidon Kremer,<br />

András Schiff, Krystian Zimerman,<br />

Martha Argerich (die ich schon seit meinem<br />

20. Lebensjahr kenne) und viele<br />

andere, die mir bis heute die Treue<br />

halten, schon in der ersten Spielzeit der<br />

Philharmonie nach Köln.<br />

Was waren Ihre Motive für diesen<br />

Wechsel? Was der Anreiz?<br />

Nachdem ich die Philharmoniker<br />

verlassen hatte, wollte mir der damalige<br />

Oberbürgermeister Erich Kiesl die<br />

Leitung des Gasteigs anvertrauen. Das<br />

aber hatte der Münchner Kulturreferent<br />

verhindert, weil er die Leitung aus seinem<br />

Referat heraus selbst übernehmen<br />

wollte. Also nahm ich das Angebot aus<br />

Köln an, wobei mir August Everding<br />

– damals Generalintendant der Bayerischen<br />

Staatstheater – bei meinem<br />

Münchener Abschied das Versprechen<br />

abnahm, bei einem künftigen Angebot<br />

ihn auf jeden Fall zu kontaktieren, denn<br />

er hatte mit mir Zukunftspläne für München<br />

und betonte immer wieder, ich<br />

sei nach Köln nur ausgeliehen. Als ich<br />

dann im Januar 1999 in New York vor<br />

meiner Entscheidung stand, das Angebot<br />

der Carnegie Hall anzunehmen, ist<br />

er tragischer Weise in der Nacht zuvor<br />

gestorben.<br />

In Köln waren Sie erst Direktor, dann<br />

Intendant der Philharmonie. Welche<br />

Unterschiede gibt es in den jeweiligen<br />

Aufgabengebieten im Allgemeinen und<br />

vielleicht speziell in Köln?<br />

Die Arbeit blieb die gleiche. Doch die<br />

Generalmusikdirektoren wechselten<br />

und als Conlon kam, war für meinen<br />

Aufsichtsrat der Weg frei, mich zum Intendanten<br />

zu ernennen.<br />

NC<strong>28</strong> Seite 33

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