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NeueChorszene 28 - Ausgabe 1/2018

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Dr. Herman Lohausen aus Kalkum,<br />

dem Düsseldorfer Verein für Familienkunde<br />

e.V. als 2. Vorsitzender ebenso<br />

verbunden wie dem Musikverein als<br />

Leser dieser Zeitschrift, sendet uns ein<br />

Gedicht aus der Feder eines seiner Vorfahren,<br />

der in den ersten Jahrzehnten<br />

des 19. Jahrhunderts dem städtischen<br />

Musikverein nahe gestanden habe. Tatsächlich<br />

finden sich 1809 zwei Lohausens<br />

im Mitgliederverzeichnis jener Music-Academie,<br />

aus der 1818 anlässslich<br />

des 1. Niederrheinischen Musikfestes<br />

der Düsseldorfer Verein gegründet wird,<br />

der <strong>2018</strong> seinen 200. Geburtstag feiert!<br />

Mithilfe seines freundlichen Nachfahren<br />

können wir die beiden als Lambert und<br />

Franz Joseph Lohausen - Expeditor<br />

bzw. Professor und General-Exculpator<br />

- identifizieren. Die Familien Lohausen<br />

zählten im alten Reich (das heißt: im<br />

Heiligen Römischen Reich Deutscher<br />

Nation vor 1806) zum landständischen<br />

Ministerialenadel und verstand sich im<br />

letzten Jahrhundert des Reiches als bildungsaffines<br />

Patriziat. Es gibt Belege<br />

großzügiger Spenden und Kredite an<br />

Düsseldorfer Künstler.<br />

Ein Neffe und Patenkind von Professor<br />

Lambert Lohausen namens Franz<br />

Ferdinand Lohausen, dessen Tauftag<br />

im Taufbuch von St. Lambertus mit <strong>28</strong>.<br />

Oktober 1809 geführt ist, zeichnet als<br />

Autor der Zeilen mit dem pathetischen<br />

Titel „Trost in Leiden“ verantwortlich.<br />

Das lyrische Subjekt klagt fern der Zivilisation,<br />

in tiefer Einsamkeit, den Verlust<br />

von Freundschaft, Liebe und Hoffnung.<br />

Auf dem Tiefpunkt des Lebensverdrusses<br />

beschwört er Gott (den er ganz im<br />

Stile einer von der Säkularisation angekränkelten<br />

Klassik „Gottheit“ nennt),<br />

ihm den Glauben an eine andere Bestimmung<br />

zu erhalten als im Grabe zu<br />

modern. Mit dem trotzigen Bekenntnis<br />

„Du Unerschaffener schufst nur zur<br />

Freude mich.“ schließt das Gedicht.<br />

Der Öffentlichkeit wurde es in gedruckter<br />

Form 1856 als Liedtext bekannt,<br />

komponiert von Josef Kreutzer,<br />

der - 1790 als Spross einer Musikerfamilie<br />

in Aachen geboren - seit 1805<br />

in Düsseldorf ansässig war. Hier stand<br />

der Komponist und Geiger in enger<br />

Verbindung und Freundschaft mit August<br />

Burgmüller, dessen Sohn Norbert<br />

NC<strong>28</strong> Seite 27

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