NeueChorszene 28 - Ausgabe 1/2018

Die Klarinettengruppe der Düsseldorfer Symphoniker im Jahre 2014 v.l.n.r: Georg Stump, Markus Strohmeier,
Wolfgang Esch, Nicole Schrumpf, Adolf Münten und Jochen Mauderer mit ihrem „Klarinetten-Wald“.
Wir haben beobachtet, dass man das
Rohrblatt am Mundstück mit Fäden anbinden
oder mit einer Metallklammer
anschrauben kann. Geht beides oder ist
das von Instrument zu Instrument verschieden?
Die Entscheidung zwischen Schnur und
Klammer (von Beiden gibt es jeweils viele
verschiedene Modelle) liegt im Ermessen
des einzelnen Bläsers. Wie erreiche ich
„meinen“ Klang? Wie habe ich die mir
entsprechende Flexibilität bei der Befestigung
des Blattes? Mit welcher Schnur
oder Klammer habe ich das größtmögliche
Klangspektrum?
Es gibt kleine, mittlere und große Modelle,
Es, A- und B- Klarinetten, nach
dem „deutschen System“ oder nach dem
„Boehm-System“ gebaute Instrumente.
Bitte bringen Sie uns etwas Licht in diese
Vielfalt und verraten uns, mit welchem Instrument
Sie vorzugsweise auf dem Podium
erscheinen und warum.
Das sind viele Fragen auf einmal!
a) In der noch jungen Geschichte des
Instrumentes in der Kunstmusik (erst
seit etwa 1770!) war eine mögliche
Entwicklung, die Errungenschaften
von Theobald Boehm, der den Bau
der Flöte sehr vorantrieb, auf die Klarinette
zu übertragen. Dies ist wegen
der Duodezim – Überblasung (s.o.)
nur sehr eingeschränkt möglich, führte
aber dazu, dass es heute im Wesentlichen
zwei Bauweisen gibt: Boehm
– System, weltweit genutzt, und Deutsches
System, vor allem im deutschen
Sprachraum genutzt. Die Systeme unterscheiden
sich in der Innenbohrung
und der Griffweise, vor allem aber im
Klang.
b) Wenngleich die Unterschiede zwischen
den beiden Systemen in den letzten
drei Jahrzehnten wesentlich kleiner
geworden sind - beide Seiten haben
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