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Reise<br />
wesen, und meiner Erinnerung nach<br />
brunch an Ostern: Man weiß genau,<br />
was einen erwartet. Dekor und Gäste<br />
sind alte Bekannte, auch die meisten<br />
Themen schon mal dagewesen. Jeder<br />
UNTER<br />
PALMEN<br />
Unsere Autorin war auf der Suche nach<br />
Sonne und gutem Essen. Gefunden hat<br />
sie beides – in Palma! Ein köstlicher<br />
Rundgang durch Mallorcas Hauptstadt<br />
Text: Stéphanie Souron<br />
sprache ist ja deutsch. Am Flughafen<br />
von Palma laden Hinweisschilder<br />
zum Weißwurstfrühstück ein, und<br />
die Rentnerdichte am Gepäckband ist<br />
höher als im Kirchenchor. Bei meiner<br />
Ankunft fragte ich mich: Gibt es keine<br />
spannenderen Ziele an Ostern?<br />
Doch als ich in meinem Hotel in<br />
der Altstadt von Palma einchecke,<br />
scheint die Sonne, und am Himmel<br />
ist keine Wolke zu sehen. Ich lasse die<br />
dere ein paar Meter über den Platz zu<br />
einer kleinen Bar. Dort bestelle ich<br />
ein paar Tapas und ein Glas Weißwein,<br />
und es dauert keine drei Minuten, da<br />
stellte sich das Urlaubsgefühl ein.<br />
Denn mal ehrlich: Wo hat man<br />
heute noch zwei Flugstunden von<br />
tigkeit des Seins? Einfach mal die<br />
Beine aus strecken und die Karten für<br />
eine Weile aus der Hand geben. Es<br />
läuft schon. Und vor allem: Es läuft<br />
einem hier ja nichts weg. Bevor ich<br />
am nächsten Morgen die Kathedrale<br />
besichtige, trinke ich im Straßencafé<br />
erst mal einen Cortado und esse ein<br />
Im Hochsommer nach<br />
Mallorca zu fliegen, findet<br />
unsere Autorin ziemlich<br />
verrückt. Sie empfiehlt<br />
Januar bis April<br />
kosen. Dann lasse ich mich durch die<br />
kleinen Gassen treiben und begrüße<br />
den Frühling mit offenen Armen.<br />
Denn während wir in Deutschland<br />
noch bibbern, ist er hier längst<br />
angekommen, wärmt Menschen<br />
und Steine und taucht die Gebäude<br />
in ein weiches Licht. Die geplanten<br />
Museumsbesuche streiche ich von<br />
der Liste und schlendere stattdessen<br />
einfach durch die Stadt. Denn das ist<br />
das Geheimnis von Palma: Alles kann,<br />
nichts muss. Beim Brunch isst man ja<br />
auch nur das, worauf man Lust hat.