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Deli - No 2 2017

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DER WILDE / ROSÉ<br />

Das verspricht das Etikett<br />

Wer seinen Wein als „wild“<br />

bezeichnet, darf beim Etikettenmalen<br />

schon mal ein bisschen<br />

mehr ausflippen. Gut, das Schild<br />

ist pink. Aber sonst? Superseriös.<br />

Quasi der Schlipsträger unter<br />

den Weinflaschen. Und bei<br />

einem „wilden“ Rosé liegt die<br />

Messlatte auch geschmacklich<br />

hoch. Wir stellen uns da einen<br />

Stoff vor, der die Kraft und die<br />

Leidenschaft hat, die Abendgestaltung<br />

notfalls auch<br />

allein zu übernehmen.<br />

Das ist drin<br />

„Wein ist Liebe“, so lautet<br />

der Slogan der Winzerbande<br />

Weigand. Das gefällt uns.<br />

In Sohn Andi, den jungen<br />

Wilden der Familie, haben<br />

wir uns dann auch gleich<br />

ein bisschen verliebt. Denn<br />

der übernimmt gerade nach<br />

und nach das fränkische<br />

Familienweingut in Iphofen<br />

und dreht erst mal alles auf<br />

links. Für seine Weine hat er<br />

einen klaren Plan und einen<br />

eigenen Stil. Den Rosé hat er<br />

mit wilden Hefen vergoren, das<br />

soll ihm Frische verleihen.<br />

So schmeckt er<br />

Erfrischend, spritzig, süffig – ein<br />

echtes Sommergetränk. „Wild“<br />

ist an dem fruchtigen Rosé<br />

absolut nichts. Er schmeckt ganz<br />

leicht, fast wie ein Saft, und hat<br />

ein feines Erdbeeraroma. Gut<br />

gekühlt hat er beim Abendbrot<br />

die Stulle mit Schinken zu einem<br />

Knaller gemacht.<br />

Den trinkt man<br />

mit Menschen über 40, die gerne<br />

noch mal 25 wären. Wir können<br />

ihn uns auch gut zu Erdbeeren mit<br />

Schlagsahne vorstellen. Auf jeden<br />

Fall passt er wunderbar in den<br />

Picknickkorb.<br />

Info<br />

„Der Wilde“ – Rosé 2015 von<br />

Weingut Weigand, ca. 8,50 Euro<br />

APPENHOFEN PINOT NOIR /<br />

ROSÉ<br />

Das verspricht das Etikett<br />

Yeah, people, yeah, please listen: This<br />

is great new international shit. The<br />

winemakers are working somewhere<br />

far away in a very creative space, where<br />

beautiful people invent every day deep<br />

philosophical sentences like this one.<br />

Yes, we are longer dead than alive. So<br />

let’s drink rosé until the end and don’t<br />

read the little imprints. Because then<br />

you will see that the wine comes from<br />

Rhineland-Palatinate, Germany.<br />

Das ist drin<br />

Seit 2011 leiten die Brüder Alexander<br />

und Martin zusammen mit ihrem<br />

Vater <strong>No</strong>rbert Bauer den Familienbetrieb<br />

in der Südpfalz – inzwischen<br />

schon in der fünften Generation! Der<br />

Rosé besteht aus Trauben der alten<br />

Rebsorte Pinot <strong>No</strong>ir, Spätburgunder.<br />

Sie gilt als klassische Rebe der kühleren<br />

Weinanbaugebiete.<br />

So schmeckt er<br />

Sehr fruchtig und fast schon lieblich<br />

kommt er daher. Aber davon darf man<br />

sich nicht in die Irre führen lassen,<br />

denn der Rosé hat ordentlich Wumms.<br />

Beim zweiten Glas merken wir: Wow,<br />

der ist ja richtig gehaltvoll. Hat mal<br />

jemand ein paar Chips zum Abfedern<br />

zur Hand?<br />

Den trinkt man<br />

mit dem Schwarm. Der Satz auf<br />

dem Etikett ist ein guter Einstieg für<br />

hochtrabende Gedanken und tiefe<br />

Blicke in die Augen. Geht da noch<br />

was? Dazu servieren wir gebratenen<br />

Fisch, Steak oder Hühnchen<br />

in Sahnesauce. Wer beim ersten<br />

Date nicht zu dick auftragen will,<br />

bestückt eine Käseplatte mit kräfti -<br />

gen, cremigen Weichkäsen.<br />

Info<br />

„Enjoy“ Pinot <strong>No</strong>ir Rosé 2015,<br />

von Weingut Emil Bauer & Söhne,<br />

Fotos: Jorma Gottwald<br />

58 deli 2|<strong>2017</strong>

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