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Schwellen, Grenzen und Übergänge (2014)

Kongressband Dreiländerkongress 2014 in Bern

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21. Evidenzbasierte Pflegeinterventionen im Kontext des Pflegephänomens<br />

„Schlafstörung“ im höheren Lebensalter im<br />

stationären Setting<br />

Stefan Klees, André Nienaber<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Eine Diagnosegruppe, die zunehmend in der psychiatrischen Versorgung in<br />

den Fokus rückt, ist die Gruppe der Schlafstörungen. Nach Sauter & Georg<br />

[1] klagen etwa ein Drittel der Menschen in den westlichen Industrienationen<br />

über Schlafbeschwerden. Neben den Kopfschmerzen zählen sie zu den<br />

häufigsten ges<strong>und</strong>heitlichen Belastungen [2]. Etwa jeder zehnte B<strong>und</strong>esbürger<br />

erlebt seinen Schlaf als nicht erholsam oder gestört [3]. Einzelbeschwerden<br />

wie Tagesmüdigkeit <strong>und</strong> Durchschlafstörungen wurden bei 30 % der<br />

Bevölkerung festgestellt [4].<br />

Das Risiko, eine Schlafstörung zu erleiden, steigt mit zunehmendem Alter<br />

an. So treten diese bei den alten <strong>und</strong> älteren Menschen doppelt so häufig<br />

auf wie bei Jüngeren [5]. Dabei sind Schlafstörungen keine natürliche Folge<br />

des Alterungsprozesses, sondern vielmehr eine Erkrankung, die durch falsche<br />

Einstellungen zum Schlaf <strong>und</strong> ungünstigen Schlafbedingungen hervorgerufen<br />

wird. Im Alter nehmen Schlafstörungen deutlich häufiger einen<br />

chronischen Verlauf [5]. Nach Staedt [6] ist die Population der über 65-<br />

jährigen die größte Risikogruppe für die Entwicklung einer primären Insomnie.<br />

Dies kann im höheren Lebensalter durch vielfältige Veränderungen der<br />

motorischen, kognitiven, somatischen oder psychischen Ebene begründet<br />

werden. Alte Menschen sind nicht selten sensorisch weniger sensibel <strong>und</strong><br />

weniger körperlich aktiv als jüngere Menschen. Auch kann es vorkommen,<br />

dass sie Medikamente ohne ärztliche Rücksprache einnehmen, die Einnahme<br />

verweigern oder Medikamente selbständig absetzen. Zudem nimmt zum<br />

Ende des Lebens hin die Schlafdauer ab.<br />

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