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Schwellen, Grenzen und Übergänge (2014)

Kongressband Dreiländerkongress 2014 in Bern

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gen hinsichtlich des Verhaltens gestellt. Bezogen auf ein Patenkind beschreibt<br />

eine Patenperson beispielsweise: „(…) Problematik mit meinem<br />

Patenkind, (…) das war so=n kleines Prinzesschen, auf der Erbse, (.) u:nd es<br />

hat immer wieder Schwierigkeiten gegeben mit Absprachen, mit Treffen, mit<br />

äh Vereinbarungen, einhalten“ (P9f, 41).<br />

Für die befragten Mütter stehen das Vertrauen in die beteiligten Mitarbeiterinnen<br />

sowie der Wunsch, den Kindern positive Erfahrungen zu ermöglichen,<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Das Zustandekommen einer Patenschaft gelingt, weil die<br />

befragten Mütter Vertrauen in die Mitarbeiterinnen des Kinderschutzb<strong>und</strong>es<br />

sowie die ehrenamtlichen Patenpersonen setzen. „(…) ich hab gesagt ich<br />

will das wohl gerne machen, (…) ich will sie [die potenzielle Patin, d. V.] mir<br />

auch vorher angucken, (…) wenn sie mir gefällt, dann könnt=ich mir das gut<br />

vorstellen, (…) ich hab sie kennengelernt, (…) sie hat halt zu mir gesagt dass<br />

sie selber ganz viel schlechte Dinge durchgemacht hat, (…) der erste Eindruck,<br />

äh muss bei mir eigentlich passen (…).“ (E2f, 45) Als Motiv, diesem<br />

Angebot zuzustimmen, lässt sich der Wunsch, etwas zur Verbesserung des<br />

kindlichen Wohlbefindens beitragen zu können, analysieren. In diesem Zusammenhang<br />

wird auch die familiäre Situation aus der Perspektive befragter<br />

Mütter reflektiert: „(…) er musste ja eigentlich immer (.) der hat meine Mutterrolle<br />

in dem Sinne übernommen. //mhm// so manchmal. //mhm// der<br />

muss halt wieder lernen dass er einfach Kind ist.“ (E2f, 62).<br />

Diskussion<br />

Die Ergebnisse der Osnabrücker Studie bestätigen, dass das Patenschaftsangebot<br />

für befragte Patinnen <strong>und</strong> psychisch erkrankte Elternteile als alltagsnahe<br />

Unterstützung <strong>und</strong> Entlastung für die Kinder gesehen wird. Eine nähere<br />

Betrachtung von Aspekten, die auf Seiten der Ehrenamtlichen zur Übernahme<br />

<strong>und</strong> Ausgestaltung einer Patenschaft führen, ist in bisherigen Studien<br />

selten vorgenommen worden. Die in diesem Zusammenhang deutlich gewordenen<br />

ergänzenden Aspekte können einen Beitrag leisten, um die Begleitung<br />

der Ehrenamtlichen gezielt <strong>und</strong> systematisch durchzuführen. Der<br />

aus der Perspektive der befragten Mütter deutlich gewordene hohe Stel-<br />

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