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Schwellen, Grenzen und Übergänge (2014)

Kongressband Dreiländerkongress 2014 in Bern

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Gruppensitzungen finden im Suchtambulatorium statt. Die Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer bestimmen wöchentlich die maximale Konsummenge pro<br />

Tag, die maximale Konsummenge pro Woche, sowie die Anzahl konsumfreie<br />

Tage. In jedem der zwölf Gruppenmodule wird zudem ein suchtspezifisches<br />

Thema vermittelt, wie z.B. Risikosituationen erkennen, Ausrutscher meistern,<br />

Nein-sagen lernen, Freizeit gestalten.<br />

Ergebnisse / Erfahrungen<br />

Die Implementierung eines nicht-abstinenzorientierten Programms im stationären<br />

Setting gelang auch durch einen Wandel in der Haltung der Professionellen.<br />

Hierfür wurden zwölf Personen des interdisziplinären Teams zu<br />

KISS-Trainerinnen <strong>und</strong> Trainern ausgebildet <strong>und</strong> zusätzlich vertieft in Motivierender<br />

Gesprächsführung geschult - einer Gesprächstechnik, welche der<br />

Zieloffenheit eine grosse Relevanz zuschreibt. Das Behandlungsprogramm<br />

KISS wird seit Januar <strong>2014</strong> auf den Suchtstationen <strong>und</strong> im Suchtambulatorium<br />

angeboten <strong>und</strong> auf den verschiedenen Stationen innerhalb der Institution<br />

vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert.<br />

Im Verlauf des Jahres <strong>2014</strong> sind insgesammt sechs Gruppen geplant. Diese<br />

starten in einem Abstand von ca. 6 Wochen. Dadurch kann einerseits gewährleistet<br />

werden, dass die interessierten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

keine langen Wartezeiten haben <strong>und</strong> gleichzeitig ermöglicht es den Behanlungsteams<br />

die fristgerechte Zuweisung in eine Gruppe <strong>und</strong> eine synchronisierte<br />

Planung des Austrittes.<br />

Die Koordiniation stationär – teilstationär - ambulant bietet einige Herausforderungen.<br />

Ein transparenter Kommunikationsfluss ist elementar. Nur<br />

durch enge Zusammenarbeit gelingt es, für die Betroffenen die Lücke nach<br />

Klinikaustritt <strong>und</strong> Übertritt ins ambulante Setting möglichst klein zu halten.<br />

Die Beziehung zwischen Trainerinnen <strong>und</strong> Trainer <strong>und</strong> Patientinnen <strong>und</strong><br />

Patienten wird durch die zieloffene Haltung, welche KISS zugr<strong>und</strong>e liegt<br />

verändert. Es wird offener <strong>und</strong> ehrlicher über Konsum gesprochen. Dysfunktionale<br />

Vermeidungsstrategien wie Bagatellisieren, Verdrängen oder Exter-<br />

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