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Schwellen, Grenzen und Übergänge (2014)

Kongressband Dreiländerkongress 2014 in Bern

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ten Kriterien wäre weiterführend die Frage nach der statistischen Signifikanz<br />

zu beantworten.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass einzelne Interventionen weniger wirksam<br />

sind als die gezielte Kombination von verschiedenen Massnahmen. Das<br />

macht es wiederum schwierig zu eruieren, welche Interventionen schlussendlich<br />

wirksam waren.<br />

Die Fehlerquelle in der in der Erhebung der Daten darf nicht unterschätzt<br />

werden. Man kann davon ausgehen, dass Diskrepanzen entstanden sind,<br />

weil psychiatrisch Pflegende nicht nach Schema funktionieren, dementsprechend<br />

unterschiedlich wahrnehmen <strong>und</strong> protokollieren.<br />

Schlussfolgerung<br />

Wahrnehmung, Interpretation <strong>und</strong> daraus abgeleitete Interventionen der<br />

Pflegenden sind hoch komplexe Vorgänge. Pflegerische Interventionen wirken,<br />

es lässt sich jedoch nicht differenziert eruieren, wieso sie das tun.<br />

Es ist durchaus möglich, eine teilweise geschlossene akutpsychiatrische<br />

Notfallstation zu öffnen <strong>und</strong> mehrheitlich offen zu führen. Die Voraussetzungen<br />

hierfür finden sich weder in strukturellen, noch in patientenbezogenen<br />

Faktoren. Vielmehr bedarf die Öffnung einer intensiven Auseinandersetzung<br />

des interdisziplinären Teams mit sich selbst, mit den Ängsten <strong>und</strong><br />

Befürchtungen jedes Einzelnen, mit den Kommunikationsmustern <strong>und</strong> der<br />

Haltung untereinander <strong>und</strong> gegenüber den Patienten. Schlussendlich beginnt<br />

<strong>und</strong> endet dieser Prozess aber vor allem mit dem Fokus auf den Aufbau<br />

<strong>und</strong> auf den Erhalt der Beziehung zu den einzelnen Patienten.<br />

Literatur<br />

1. Price, O., & Baker, J. (2012). Key komponents of de-escalation techniques: A<br />

thematic synthesis. International Journal of Mental Health Nursing, S. 1-10.<br />

2. Sollberger, D., & Lang, U.E. (2013). Psychiatrie mit offenen Türen. Teil 2: Therapeutische<br />

Herausforderungen. Der Nervenarzt 2013, S. 1-<br />

3. Sollberger, D., & Lang, U.E. (2013). Psychiatrie mit offenen Türen. Teil 1: Rational<br />

für Türöffnungen in der Akutpsychiatrie. Der Nervenarzt 2013, S. 1-7.<br />

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