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Schwellen, Grenzen und Übergänge (2014)

Kongressband Dreiländerkongress 2014 in Bern

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einer Reihe von forensischen Fachkliniken europaweit angewendetes<br />

Fremdbeobachtungsinstrument, mit dessen Hilfe eine reliable <strong>und</strong> klinisch<br />

relevante Abbildung von Einstellungs- <strong>und</strong> Verhaltensänderungen in Abhängigkeit<br />

therapeutischer Interventionen vorgenommen werden kann. Es geht<br />

darum, zu bestimmen, in wie weit ein Patient sich von der Norm spezifischer<br />

sozialer Verhaltensweisen, kognitiv-emotionaler Fähigkeiten <strong>und</strong> lebenspraktischer<br />

Fertigkeiten entfernt hat. Auch geht es darum, herauszufinden,<br />

wo Verhaltensressourcen liegen könnten.<br />

150 lebenspraktische Fertigkeiten sind auf sechs klinisch relevanten Skalen<br />

(Riskantes Sozialverhalten, Einsicht, Kommunikation <strong>und</strong> soziale Fertigkeiten,<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Freizeitaktivitäten, Selbst- <strong>und</strong> Familienunterhalt <strong>und</strong> Empathie)<br />

abgebildet. Diese Skalen beschreiben wesentliche, sich gegenseitig<br />

beeinflussende <strong>und</strong> miteinander interagierende Komponenten menschlichen<br />

Sozialverhaltens <strong>und</strong> erlauben die Identifizierung von Problemverhalten<br />

<strong>und</strong> prosozialen Verhaltensressourcen. Sie können somit für die Behandlungsplanung<br />

nutzbar gemacht werden.<br />

Erfahrungen während des Entwicklungsprozesses<br />

Die Arbeitsgruppe setzte sich aus Vertretern aller forensischen Stationen<br />

zusammen. Diese Konstellation erwies sich als hilfreich, zumal verschiedene<br />

Stationen in der Regel auch verschiedene Patientengruppen mit recht unterschiedlichen<br />

psychiatrischen <strong>und</strong> pflegerischen Anforderungsprofilen behandeln.<br />

Die resultierenden Diagnosen wurden in einen internen Begutachtungsprozess<br />

gegeben <strong>und</strong> es wurde über mehrere Rückmeldungsschleifen<br />

sichergestellt, dass die zunächst theoretisch überfrachteten Inhalte an die<br />

Erfordernisse der Praxis angepasst wurden. Als besonders hilfreich stellte<br />

sich die Verwendung von Beispielen heraus, die auch den wichtigsten Unterschied<br />

zu der von NANDA verwendeten Nomenklatur bilden. Die Beispiele<br />

werden nicht nur von Novizen in der forensischen Pflege geschätzt, sondern<br />

auch von Personen mit erheblicher Berufserfahrung, Durch Anschaulichkeit<br />

<strong>und</strong> Griffigkeit der Inhalte vermittelt sich Praxisnähe, die für die Anwendermotivation<br />

unerlässlich ist. Die Erfahrung lehrt eindeutig, dass sich praxis-<br />

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