faktor Herbst 2019
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unternehmen<br />
DEN GRUNDSTEIN FÜR DIESEN ERFOLG legte allerdings<br />
ein anderer. Vor gut einem Jahrhundert, 1909,<br />
meldet der Ingenieur Anton Piller in Hamburg das Patent<br />
für die Konstruktion eines Ventilators an und produziert<br />
in der Hansestadt überwiegend Orgel- und<br />
Schmiedegebläse. Bereits zehn Jahre später kommt der<br />
Umzug nach Osterode am Harz – aus ganz pragmatischen<br />
Gründen: Das kleine Örtchen im Harz liegt geografisch<br />
fast in der Mitte Deutschlands, was für den<br />
Vertrieb und die Zulieferung gegenüber Hamburg wesentliche<br />
Vorteile darstellt. Anton Piller kauft das heutige<br />
Firmengelände und lässt direkt neben den Pferdeställen<br />
eine Villa (Foto) errichten, in welcher er mit seiner<br />
Familie lebt. Es ist zudem überliefert, dass der Firmengründer<br />
an einem Wochenende eine Schaufel nahm und<br />
eigenhändig die Söse, den Nebenfluss der Rhume, an<br />
welchen das Firmengelände grenzt, etwas verlegt hat,<br />
um sich mehr Platz zu schaffen. So oder so, der Grundstein<br />
war gelegt, und die Erfolgs geschichte nahm ihren<br />
Lauf – eine Geschichte mit Höhen und Tiefen.<br />
In den folgenden Jahren baut Anton Piller die Produktion<br />
immer weiter aus. 1939 entsteht das Werk in Moringen,<br />
welches mit seinen Hochleistungsgebläsen und Turbokompressoren<br />
noch heute an die Ursprünge Pillers anknüpft.<br />
Im Jahr 1958 übernimmt der Sohn Hans Piller<br />
die Geschäfte und bringt in zweiter Generation neue Impulse<br />
ins Werk. Erst in der dritten Generation konnte der<br />
einstige Erfolgskurs nicht fortgesetzt werden, und die<br />
Eigentümerfamilie entschloss sich zum Verkauf. „Vor<br />
»Es ist in erster Linie mein Bestreben,<br />
durch Verwendung nur besten Materials,<br />
geschulter Arbeitskräfte und erstklassiger<br />
Fabrikationseinrichtungen meine<br />
Erzeugnisse in höchster Vollendung<br />
herzustellen.«<br />
Gründer Anton Piller in seinem ersten Prospekt 1912<br />
1993<br />
Durch die Globalisierung sucht Piller einen<br />
kompetenten Partner und firmiert in die Piller<br />
GmbH um. Durch den Zusammenschluss<br />
mit der Lahmeyer AG übernimmt der<br />
RWE-Konzern die Mehrheit am bisherigen<br />
Familienunternehmen.<br />
1996<br />
In diesem Jahr fokussiert die Piller GmbH<br />
ihre Kernkompetenz auf die Stromversorgung<br />
und trennt sich vom Bereich Industrieventilatoren.<br />
Als Alternative zur Batterie entwickelt<br />
Piller den bis heute weltgrößten kinetischen<br />
Energiespeicher, die Powerbridge.<br />
2000<br />
Piller übernimmt die Marktführung im Bereich<br />
der unterbrechungsfreien Stromversorgung.<br />
Es werden die bis dahin größten<br />
Anlagen für Produktion und Prüfung von<br />
großen USV-Anlagen in Osterode (Foto) und<br />
im neuen Werk Bilshausen gebaut.<br />
2005<br />
Piller wird durch den eigentümergeführten<br />
britischen Konzern Langley Holdings Plc.<br />
übernommen.<br />
2011<br />
Piller entwickelt und installiert den weltweit<br />
größten kinetischen Energiespeicher mit einer<br />
Leistung von 21 MW.<br />
2016<br />
Das Unternehmen Active Power – ein Spezialist<br />
für Schwungräder zur Energiespeicherung<br />
– wird akquiriert und in die Geschäftsbereiche<br />
von Piller integriert.<br />
Heute<br />
Mit seinem Stammsitz und zahlreichen<br />
Niederlassungen in Europa, Nord- und Südamerika,<br />
Australien und Asien beschäftigt<br />
Piller annähernd 1.000 Mitarbeiter weltweit.<br />
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