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faktor Herbst 2019

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wissen<br />

Der Göttinger weiß, wie psychologisch<br />

ausgeprägt die nahe Grenze zu Hessen<br />

ist und wie weit weg sich Kassel, – anders,<br />

als die Kilometer vermuten lassen<br />

– anfühlt. Liegt der Landkreis<br />

Eichsfeld hinter der Grenze in Thüringen<br />

womöglich genauso weit entfernt? Weit gefehlt.<br />

Denn nach der Grenzöffnung zeigte sich schnell, wie eng<br />

der ländliche Kreis, der einst Gebiet der DDR war, mit<br />

den beiden Kraftzentren – dem bürgerlichen Zentrum<br />

Heiligenstadt und der Wirtschaftsstadt Leinefelde-Worbis<br />

– mit dem Raum Göttingen eigentlich verbunden ist. Ursächlich<br />

dafür ist sind ganz maßgeblich das Eichsfeld als<br />

Kulturregion und damit die Bande, die über Jahrhunderte<br />

und grenzübergreifend entstanden sind.<br />

DIE HISTORISCHE KULTURREGION EICHSFELD, ein<br />

Überbleibsel des ehemaligen katholischen Fürstbistums<br />

Mainz, verteilt sich auf fünf Landkreise: Ihr größter Teil<br />

liegt im Landkreis Eichsfeld, dann folgt der östliche Teil<br />

des Landkreises Göttingen, kleine Flecken liegen noch<br />

im Landkreis Northeim um Lindau herum, im hessischen<br />

Werra-Meißner-Kreis und im Thüringer Unstrut-<br />

Hainich -Kreis.<br />

Das Eichsfeld ist heute wie zu DDR-Zeiten von einem<br />

starken Handwerk geprägt. Rund 88 Prozent der Betriebe<br />

im Landkreis sind Kleinbetriebe mit bis zu neun Mitarbeitern.<br />

Hinzu kommt ein großes Potenzial für den<br />

Tourismus: Der Verein HVE Eichsfeld Touristik als touristischer<br />

Dachverband der Region Eichsfeld kümmert<br />

sich schon länger darum, der Kulturregion grenzübergreifend<br />

eine Klammer zu geben. 474.000 Übernachtungen<br />

wurden im vergangenen Jahr vom HVE gezählt,<br />

knapp zwei Drittel davon entfielen auf das thüringische<br />

Eichsfeld, dort mit deutlich steigender Tendenz.<br />

Gleichwohl bestehe noch Luft nach oben, so Heiligenstadts<br />

Bürgermeister Thomas Spielmann. „Wir müssen<br />

die Kooperation noch stärken und es hinbekommen, die<br />

Region Eichsfeld auch regional zu denken und zu vermarkten.“<br />

Besucher, die ins Eichsfeld kämen, blieben<br />

nicht in Heiligenstadt, sondern wollten die Region erleben.<br />

„Die Landkreise und Städte engagieren sich finanziell,<br />

aber das muss mehr werden. Auch touristische Betriebe<br />

müssen Geld in die Hand nehmen, um ein besseres<br />

Angebot zu schaffen“, so Spielmann.<br />

Da setzt das neue regionale Touristikkonzept an, das<br />

der Landkreis Eichsfeld derzeit federführend entwickelt<br />

und das im <strong>Herbst</strong> dieses Jahres fertig sein soll.<br />

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