antriebstechnik 10/2019
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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
sowohl <strong>10</strong> 000 min -1 am Rad als auch extreme Spannungen<br />
aushalten können, die durch die enormen Kräfte und das<br />
schnelle Beschleunigen entstehen.“<br />
Seine erste Bewährungsprobe hat der Spezialriemen von<br />
Continental bereits bestanden: Die Fahrten auf der Teststrecke<br />
in Los Angeles verliefen erfolgreich und die Studierenden<br />
platzierten sich unter den Top <strong>10</strong> des internationalen<br />
Wettbewerbs. Das Team um Prof. Dr. Neu engagiert sich<br />
derzeit dafür, ein Testzentrum für den Hyperloop in Norddeutschland<br />
aufzubauen: „Vor allem werden wir unsere<br />
Ergebnisse des aktuellen und des vorherigen Wettbewerbs<br />
miteinander verknüpfen – den Schwebeprototypen und den<br />
Antriebsprototypen. Damit sind wir der Hyperloop-Technologie<br />
der Zukunft schon viel näher, also der Fortbewegung<br />
per Magnetschwebetechnik.“<br />
HYPERLOOP BIETET CHANCEN FÜR<br />
DIE LOGISTIK<br />
Eine Strecke von 1 000 km in einer Stunde? Für die Logistikbranche<br />
eröffnet die Idee, ein derartiges Transportmittel<br />
zwischen den weltweiten Produktionsstandorten<br />
einzusetzen, zahlreiche neue Möglichkeiten. Prof. Dr. Neu<br />
prognostiziert: „Bis der erste Hyperloop tatsächlich für<br />
den Warentransport genutzt wird, werden noch etwa drei<br />
bis fünf Jahre vergehen. Aktuell befinden sich diverse<br />
Teststrecken im Bau, etwa in Frankreich, in den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten und auch die Strecke zwischen Wien<br />
und Prag ist im Gespräch. Vor unserer Haustür im Hamburger<br />
Hafen soll ebenfalls ein Hyperloop-Terminal für<br />
Container entstehen.“<br />
Wenn sich die Hyperloop-Technologie dort bewährt und<br />
konkrete Projekte realisiert werden, profitieren Unternehmen<br />
nicht nur durch den weitaus schnelleren Warentransport<br />
im Vergleich zu aktuellen Schienenfahrzeugen<br />
oder Lkw. Der Hyperloop benötigt durch die geringen<br />
Widerstände auch nur einen Bruchteil der Energie und ist<br />
damit eine gleichermaßen kostengünstige wie nachhaltige<br />
Lösung. Zudem würde das System auch das Straßen- und<br />
Schienennetz entlasten.<br />
Fotos: Continental<br />
DER LEISTUNGSSTARKE<br />
RIEMEN MUSS DIE HOHEN<br />
BESCHLEUNIGUNGSKRÄFTE<br />
UND DEN EINSATZ IM<br />
VAKUUM BEWÄLTIGEN<br />
LUKAS ESCHMENT<br />
www.contitech.de<br />
DER HYPERLOOP<br />
Das technologische Konzept basiert auf der Idee,<br />
in tunnelähnlichen Röhren die bei Zügen üblichen<br />
Widerstände zu reduzieren, um höhere Geschwindigkeiten<br />
mit den Fahrzeugen zu erreichen. Vor allem der<br />
Luftwiderstand wird dabei nahezu auf null reduziert.<br />
In den Röhren herrscht ein Luftdruck, der lediglich<br />
einem Prozent des üblichen Luftdrucks in der<br />
Atmosphäre entspricht. Zudem kommt der Hyperloop<br />
nach dem Erreichen seiner Endgeschwindigkeit ohne<br />
Räder aus, sodass auch hier keine weitere Reibung<br />
entsteht. Stattdessen nutzen die kapselförmigen<br />
Fahrzeuge Magnetschwebetechnik oder Luftkissen<br />
zur Fortbewegung.<br />
DIE IDEE<br />
„Wir erhalten öfter Anfragen von<br />
Universitäten, wenn Studenten<br />
unsere Riemen nutzen. Die stellen wir<br />
ihnen im Rahmen unserer Nachwuchsförderung<br />
auch gerne bereit.<br />
Der Hyperloop ist für uns ein<br />
wichtiges Zukunftsthema und wir<br />
haben uns gefreut, an dem Projekt<br />
teilhaben zu können. Um eine sichere<br />
Leistungsübertragung bei Hochgeschwindigkeit<br />
zu garantieren, hat<br />
sich nur der Synchrochain Carbon in<br />
der Zahnteilung C8M angeboten,<br />
wegen der notwendigen Flexibilität<br />
im Vergleich zum größeren C14M<br />
Riemen.“<br />
Alexander Behmann,<br />
Anwendungstechniker, Continental<br />
68 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2019</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de