AUTOINSIDE Ausgabe 7/8 – Juli/August 2021

FOKUS BATTERIEN/LICHT/ZUBEHÖR
Lichtsysteme für aussen und innen
Ambiente und aktive
Sicherheit
Die Matrix-Scheinwerfertechnik revolutionierte vor noch nicht allzu
langer Zeit die Beleuchtungstechnologie. Mit der Aktiv-Matrix-LED
von Audi oder dem Digital Light von Mercedes-Benz gehen die
Anbieter einen Schritt weiter und erhöhen mit der aufwendigen
Technologie markant die aktive Sicherheit. Auch die Innenbeleuchtung
wird modernisiert und verspricht atmosphärisches Innenlicht
mit mehr Wohlfühlambiente. Andreas Senger
Kleinste, verstellbare Reflektorspiegel im
Schein werfer sorgen je nach Situation für hellere
und dunklere Ausleuchtungszonen. In der neuen
Mercedes-Benz S-Klasse wird neu der Spurwechsel
visualisiert. Foto: Mercedes-Benz
Immer schnellere Rechner und Fortschritte in
der Entwicklung der Lichttechnik sorgen für
weitere Evolutionsschritte in der modernen
Fahrzeugumfeldbeleuchtung wie auch im
Interieur. Audi und Mercedes-Benz sorgen
mit der aktuellen Serieneinführung der
Aktiv-Matrix-LED-Technik oder des Digital
Lights für eine Variabilität in der Fahrzeugvorfeldbeleuchtung,
bei der die Mitbewerber
(noch) nicht mithalten können.
Auch ein bisschen Showtime: Mit dem Aktiv-Matrix-
LED-Licht können auch Begrüssungsmitteilungen auf
die Fahrbahn projiziert werden. Foto: Audi
Die Interieurbeleuchtung sorgt dank variabler Farb- und
Intensitätsauswahl für eine hohe Variabilität und lässt
sich individuell einstellen oder wählen. Foto: Hella
Sowohl Laserlicht wie auch Matrix-Scheinwerfersysteme
sind nicht in der Lage, die
Möglichkeiten des Pixel-Lichtes zu bieten.
Vor vier Jahren wurden bei Mercedes-
Benz erste Prototypen gezeigt und seit vergangenem
Jahr waren ausgewählte Kunden
für die finale Entwicklung und Abschlusserprobung
mit dem neuartigen Lichtsystem
auf der Strasse unterwegs. Auch bei Audi
steht die Scheinwerfertechnologie bei den
teuren Premiummodellen zur Wahl.
Die Scheinwerfereinheit enthält nebst einer
Hochleistungs-LED-Einheit einen Chip, der
über mehr als eine Million Mikrospiegel verfügt.
Da beide Scheinwerfer in das System
eingebunden sind, können also über zwei
Millionen Lichtpunkte (Pixel) vom System
gesteuert und für die Ausleuchtung genutzt
werden. Diese Kleinstreflektoren lassen sich
einzeln im Winkel verstellen (in zwei Ebenen/
Raumachsen). Damit kann das reflektierte
Licht auf der Fahrbahn nicht nur homogen
verteilt werden, sondern je nach Wunsch
auch punktuell hellere Partien erzeugen.
Soll wie im Hauptbild ein Spurwechsel auch
für die anderen Verkehrsteilnehmern dargestellt
werden, können mehrere der Einzelspiegelchen
auf denselben Fahrbahnpunkt
geleitet werden. Die Kumulation mehrerer
Lichtstrahlen sorgt für einen helleren Punkt
(hellerer Pixel durch Lichtüberlagerung).
Um diese Lichtsteuerung auf der Strasse umsetzen
zu können, müssen die Vernetzung
mit der Frontkamera mit hohem Datenaustausch
erfolgen und die Fahrfunktionen
und Anzeigemodi aufeinander abgestimmt
sein. Für den Fahrer ergeben sich dadurch
interessante Fahrerassistenzfunktionen
mit dem Licht: Beispielsweise lässt sich bei
Baustellenverengungen mittels zwei Lichtstreifen
die Breite des Fahrzeuges auf die
Fahrbahn projizieren oder beim Spurwechsel
wird den anderen Verkehrsteilnehmern nicht
nur per Blinker gezeigt, dass der Wechsel
erfolgt, sondern auch per Lichtpfad (Hauptbild).
Alternativ kann die Technologie auch
für Spielereien wie ein Begrüssungslicht eingesetzt
werden (Bild unten links).
Auch in der Interieurbeleuchtung gehen
die Zulieferer und Hersteller neue Wege:
Atmosphärische LED-Beleuchtungsprofile
mit Farbwechsel nach Tageszeit, Fahrprofil
(sportlich, gemütlich) oder je nach manueller
Einstellung lassen sich auswählen oder automatisieren.
Dabei werden, wie im Bild von
Zulieferer Hella unten rechts gezeigt, an
diversen Orten Leuchtmittel implementiert,
welche die dezente Beleuchtung umsetzen. <
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