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darauf ausgestattet war. Ein Posten zeigte auf die Bretter, dass wir an nahmen, hier
werden wir die Nacht verbringen müssen. Wir machten es uns, so gut es ging,
bequemer.
Zwischen den Fenstern fand ich meinen Platz. Immer mehr Frauen und Mädchen
wurden in die beiden Zimmer geführt, sodass es bald sehr eng wurde. Viele hatten
noch mitgebrachte Verpflegung und wagten es, an die Vorräte zu gehen und den
Hunger zu stillen. Andere unterhielten sich, wieder andere kämmten sich, und einige
versuchten zu schlafen. Niemand wusste, was werden sollte. Nur wenige kannten sich
schon vorher. Ich hatte noch keine Bekannten dabei. Allerdings erfuhr ich später, dass
einige mich kannten und wussten, wer meine Eltern sind. Sie sprachen mich nicht an,
aber es sprach sich schnell herum.
Die Stimmung unter den Menschen kann man nicht beschreiben. Weinen,
Vorsichhinbrüten, leises Erzählen, Misstrauen gegen andere, es war unheimlich. Spät
abends gab es noch einen Schluck Kaffee - Muckefuck. Dann wurden wir in
Grüppchen, von zwei Posten bewacht, zur Toilette auf dem Marktplatz geführt.
Das war etwas Besonderes für uns, deshalb muss ich es erwähnen. Dreimal am Tag
wurden wir dort hingeführt. Das war für die vielen Ernährungsstörungen sehr
wenig.Die Männer wurden sogar nur zweimal am Tag zur Toilette geführt. Auch
wenn man es sehr eilig hatte, lief man langsam, da unten aus den Fenstern Frauen und
oben Männer und Burschen sahen. Man freute sich über jedes bekannte Gesicht, das
man entdecken konnte. Man fühlte sich nicht so ganz verlassen. Man rief sich etwas
zu, fragte nach anderen. Manche konnte man kaum wieder erkennen, weil sie
abgemagert waren und die Männer Bärte hatten. Wir warfen uns aufmunternde Worte
zu und fragten nach Verwandten.
Dass wir Frauen im unteren Teil des Hauses untergebracht waren, hatte den Grund
der Sicherheit. Frauen fliehen nicht so schnell. Am nächsten Morgen bekamen wir
eine dünne Kartoffelsuppe und zwei Scheiben Brot. Einige Frauen wurden wieder
zum Verhör geholt, und wir anderen schliefen weiter, erzählten oder sahen zum
Fenster hinaus.Mittags gab es etwas Kaffee, natürlich keinen Bohnenkaffee, den gab
es im Krieg kaum. Abends bekamen wir wieder Kartoffelsuppe und zwei Scheiben
Brot. Dieses Essen war unsere regelmäßige tägliche Mahlzeit, ohne Abwechslung.
Egal, wenigstens etwas im Magen.
Die Männer bekamen nur einmal am Tage die Suppe. Immer mehr Menschen wurden
eingeliefert, in der Mehrzahl Frauen. Ich fühlte mich zunächst sehr einsam, da ich
niemand aus unserem Bekanntenkreis fand. Doch endlich wurde das anders. Aus der
Nachbargemeinde Schildberg wurde die Frau vom Förster Damm mit drei jungen
Mädchen Helga Weiß, Ursel und Ilse Brauer eingeliefert. Frau Damm im Alter von
32 Jahren kannte meine Eltern gut. Ihr Mann war immer zur Jagd in Dobberphul
eingeladen. Sie hatte mich nie gesehen, erfuhr aber von anderen, dass ich eine Richter
bin. Da sie mich allein sitzen sah, sprach sie mich an und nahm mich in ihren Kreis
mit hinein.
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