kompetenzbasierten Personalentwicklung - etomer GmbH
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dert, die Hinweise erlauben, inwiefern das Projekt<br />
erfolgreich ist, an welchen Stellen weiter gearbeitet<br />
werden sollte und wo in Zukunft nachzubessern<br />
ist. Erst nach Abschluss der Dokumentenanalyse<br />
und der Analyse der Interviews ist eine abschließende<br />
Bewertung möglich.<br />
2. Ergebnisse der Befragung<br />
Motivation und Ziele: Bemerkenswert ist, dass<br />
die Zielbestimmung auf betrieblicher Ebene in der<br />
Regel Teil des Projektes ist. Zu beachten ist auch,<br />
dass die meisten Projekteilnehmer nicht über eine<br />
professionelle Personalabteilung verfügen. Ein<br />
typisches Zitat hierzu: „Wir haben keine eigene<br />
Personalabteilung, dafür sind wir ein zu kleines<br />
Unternehmen. Deswegen sind die Aufgaben des<br />
Personalmanagements und auch der <strong>Personalentwicklung</strong><br />
auf die Führungskräfte verteilt.“ <strong>Personalentwicklung</strong><br />
muss also als Führungsaufgabe erst<br />
verstanden werden. Als Antrieb für die Mitarbeit in<br />
dem Projekt werden Kommunikations- und Motivationsproblemege-<br />
„Heute gibt es Mitarbeiter, die nannt. Als Beispiel:<br />
sagen erst gar nicht, dass sie „Wir werden alle etwas<br />
ein Problem haben, sie schieben älter, ... jeder wurstelt<br />
das vor sich hin und hoffen, dass so in seinem Zimmer<br />
sie es selbst lösen können“.<br />
vor sich hin“. Das Projekt<br />
soll die Mitarbeiter<br />
Eine Projektteilnehmerin<br />
aktivieren und zur betriebsöffentlichen<br />
Diskussion anregen: „... die Leute<br />
sind so unterschiedlich... die Interessen sind so unterschiedlich...<br />
die haben kein Interesse mehr an den<br />
Kollegen oder irgendwie“. Die betrieblichen Akteure<br />
wollen „ein Hilfsmittel in die Hand bekommen, das<br />
ein Mitarbeiter im Prinzip gezielt auf die Mitarbeiter<br />
zu gehen kann“. Daneben existieren auch handfeste<br />
Probleme wie die Bewältigung des Wachstums<br />
(„... eine Motivation war, dass das Unternehmen<br />
ein junges Wachstumsunternehmen“ ist) oder wirtschaftliche<br />
Probleme („... wir haben in unserem Bereich<br />
große Umsatzprobleme“). Zuweilen wird ein<br />
konkretes Produkt (<strong>Personalentwicklung</strong>skonzept)<br />
erwartet. In der Regel sind die Erwartungen aber<br />
unspezifischer, wie folgendes Zitat illustriert: „Zum<br />
einen möchten wir eine strategische Herangehensweise<br />
erarbeiten, also erst mal ein Konzept, also<br />
verschiedene Instrumente wie z.B. einen Kompetenzerhebungsbogen...<br />
kreieren „.<br />
Projektbausteine: Im Wesentlichen handelt es<br />
sich bei dem Projekt in der Wahrnehmung der<br />
Beteiligten um eine „Kombination der Ausbildung<br />
zum Bildungscoach und gleichzeitig um die Bera-<br />
<strong>Personalentwicklung</strong> mit System<br />
tung innerhalb der teilnehmenden Unternehmen“.<br />
Die anderen Aspekte – Kompetenzmessung und<br />
Onlineportal – treten dagegen in den Hintergrund.<br />
Das Portal wurde recht unterschiedlich angenommen.<br />
Dies reicht von unterbleibender Nutzung („Ich<br />
muss gestehen, dass ich das Internet-Portal nicht<br />
genutzt habe.“) über kritische Distanz, pauschaler<br />
Zustimmung („Das Internetportal hat großes Potential.“)<br />
bis hin zu Alternativvorschlägen: „wäre wie<br />
bei XING eine Gruppe etabliert, warum muss man<br />
da noch... ein anderes Portal“ haben.<br />
Das Kompetenzmodell wird nur wenig in unseren Befragungen<br />
erwähnt: „Das Kompetenzmodell basiert<br />
ja darauf, dass die Anforderungen der Unternehmen<br />
aufgenommen werden auf der einen Seite und die<br />
Angebote der Mitarbeiter auf der anderen Seite.“<br />
Trotz des mehrfachen Einsatzes bestimmt es - nach<br />
dem bisherigen Eindruck - nicht die Projektdurchführung.<br />
Eher dient es als „Aufhänger“ für andere Maßnahmen<br />
oder als Einstieg in die Beratung. Viel wichtiger<br />
sind die Begleitung durch die Berater/-innen vor<br />
Ort und die Ausbildung zum Bildungscoach.<br />
Aktivitäten: PEsystem ermöglicht in den Betrieben<br />
verschiedenste Maßnahmen wie Geschäftsfeldanalysen,<br />
Workshops zu Kompetenzen im<br />
Vertrieb, Mitarbeitergespräche, eine anonyme<br />
Mitarbeiterbefragung, das Überprüfen der Organisationsstruktur,<br />
das Anpassen des Organigramms<br />
bzw. der Aufbauorganisation, die Entwicklung eines<br />
Führungskreises. Obgleich diese Maßnahmen<br />
auch ohne PEsystem durchführbar wären, hat das<br />
Projekt einen Anstoß gegeben, sich mit dem Thema<br />
„<strong>Personalentwicklung</strong>“ auseinanderzusetzen<br />
und vor allem auch von den KMU als Führungsinstrument<br />
wahrgenommen zu werden. Die Ausbildung<br />
zum Bildungscoach hat Einfluss auf die<br />
Art und Weise, wie die Maßnahmen im Betrieb<br />
umgesetzt werden. Ein Befragter stellt hierzu fest,<br />
er habe „durch diese Maßnahme der Bildungscoachausbildung,<br />
die ich ja selbst genossen habe,<br />
ein Hilfsmittel in die Hand bekommen, gezielter auf<br />
die Mitarbeiter zugehen zu können“. Die Befragten<br />
stellen heraus, dass es durch das Projekt deutlicher<br />
geworden sei, wie wichtig die sozialen Kompetenzen<br />
der Mitarbeiter im Betrieb sind.<br />
Output: Der Kompetenzgewinn findet ganz unterschiedlich<br />
statt. Die Bildungscoachs erwerben<br />
vorrangig Sozialkompetenz und Handlungskompetenz,<br />
in den Unternehmen erzeugen die Projekterfahrungen<br />
vorrangig Methodenkompetenzen,<br />
die im Bereich der Personalarbeit als auch<br />
anderswo (z.B. beim Vertriebsprozess) liegen