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Chef Sache Magazin 01-2022

Das Magazin fokussiert auf die Unternehmer der Gastronomie und die, die es werden wollen. Das Magazin liefert Antworten für die Entscheidungsträger auf die wichtigsten unternehmerischen Fragen, Herausforderungen, Trends und Marktentwicklungen.

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94 3.3 TREND-SACHE MIXOLOGY<br />

Best of Swiss Gastro<br />

Master 2020, zweifacher<br />

Barkeeper of the Year und<br />

Inhaber der Bar am Wasser<br />

in Zürich: Dirk Hany.<br />

bewusster Entscheid. Auch wenn sich<br />

die beiden das Leben anfänglich nicht<br />

einfach machten. «Die Entwicklung der<br />

Getränke war insofern herausfordernd,<br />

als wir nirgends nachlesen konnten, wie<br />

so etwas geht», sagt Tremp. Fast ein Jahr<br />

lang tüftelten die «Rebels» mit Hilfe von<br />

Lebensmitteltechnologen, bis sie die<br />

Geschmäcker erreicht hatten, die ihnen<br />

vorschwebten. Destilliert werden die<br />

drei Alternativgetränke im Kanton Wallis,<br />

«und zwar in einem Doppel-Destillier-Verfahren»,<br />

sagt Tremp. Indem man<br />

die sogenannten Botanicals, also die<br />

beigefügten Gewürze, zweimal mitdestilliere,<br />

erhalte man selbst ohne Alkohol<br />

intensive Aromen.<br />

KUNDEN ZAHLEN MEHR FÜR<br />

QUALITÄT<br />

Der Mix aus Geschmack und Schweizer<br />

Produkt hat Dirk Hany von der Zürcher<br />

«Bar am Wasser» bewogen, mit Rebels-Alternativen<br />

seine ersten 0%-Spirituosen-Drinks<br />

zu mixen. Ein weiterer<br />

Grund war, dass die Pandemie die Trinkgewohnheiten<br />

verändert hat. «Früher<br />

konnte man Gästen einen Mocktail aus<br />

Fruchtsäften und Grenadine-Sirup servieren<br />

– heute reicht dieses Tutti Frutti<br />

nicht mehr.» Gesundheitsbewusste<br />

Gäste möchten dennoch nicht auf Geschmack<br />

und Abwechslung verzichten.<br />

«Und wenn man ihnen beides bietet,<br />

sind sie auch bereit, mehr für Qualität zu<br />

bezahlen.»<br />

Natürlich stellt sich die Frage, warum<br />

es überhaupt alkoholfreie Varianten von<br />

klassischen Drinks geben muss. Das<br />

mutet entfernt an das Prinzip veganer<br />

Schnitzel aus Pflanzenfasern an. Warum<br />

versucht man auf Teufel komm raus, ein<br />

Produkt zu kopieren, für das die entscheidende<br />

Zutat fehlt? Wäre es da nicht<br />

besser, etwas Neues zu entwickeln? Zu-<br />

dem gibt es bereits alkoholfreie Alternativen,<br />

die mit Gin oder Rum nichts zu<br />

tun haben.<br />

AUCH OHNE MIT DABEI<br />

Doch Dirk Hany findet, die Psychologie<br />

dahinter sei ein wichtiges Argument für<br />

alkoholfreie «Alkoholika». Diese bieten<br />

sich einerseits für Gäste an, die noch<br />

fahren müssen. Aber eben auch für jene,<br />

die sich nicht ausgegrenzt fühlen wollen.<br />

«Wenn fünf Leute Gin Tonic trinken<br />

und du trinkst eine Cola, gehörst du irgendwie<br />

nicht dazu. Mit einem alkoholfreien<br />

Gin Tonic ist das ein anderes Gefühl»,<br />

sagt der Barchef. Sag ich doch!<br />

HANDY RAUS, KAMERA DRAUF<br />

UND ONLINE LESEN.

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