UNDERDOG#69
Schwerpunkt: Punk und Behinderung Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.
Schwerpunkt: Punk und Behinderung
Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.
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Diskurs: Handicap vs. Behinderung
dann, wenn du mit einem
entsprechenden Nachweis steuerliche
Vergünstigungen in Form eines
Behindertenpauschalbetrages
bekommst. Ich sehe die soziale
Komponente als wesentlich wichtiger
an. Wenn wir Menschen nicht nach
ihrem Aussehen, ihrer
Beeinträchtigung, ihrem „Merkmal“
einordnen und fremd definieren,
sondern den Grad der Abhängigkeit
bemessen, können wir konkret
Fähigkeiten/Talente stärken und
fördern. Etwa, damit ein Mensch, der
im Rollstuhl sitzt, unabhängiger von
anderen wird. Unser Anliegen sollte es
also sein, den Grad der Abhängigkeit zu
verringern. Doch zurzeit sind es immer
noch Ärzte/Ärztinnen, die den Grad der
Behinderung feststellen. Bei jedem
Verfahren wird der komplette
Gesundheitszustand der/des Patient*in
unter die Lupe genommen. Offiziell
heißt es im „Bundesministerium für
Arbeit und Soziales“ hierzu:
»Die Zielsetzung der
Anhaltspunkte bleibt
unverändert: Sie dienen den
versorgungsärztlichen
Gutachtern als Richtlinie und
Grundlage für eine
sachgerechte, einwandfreie
und bei gleichen
Sachverhalten einheitliche
Bewertung der
verschiedensten
Auswirkungen von
Gesundheitsstörungen unter
besonderer Berücksichtigung
einer sachgerechten Relation
untereinander.«
Das bedeutet nichts anderes, als dass
mensch den Gutachter*innen und
Ärzt*innen ausgeliefert ist. Wenn wir
den Fokus auf die soziale
(Un)Abhängigkeit lenken, weg von
physischer und psychischen
Merkmalen, können wir mithelfen,
gesellschaftliche Teilhabe zu fördern
und stärken, wenn wir bereit sind,
unser Abhängigkeitsverhältnis zu
anderen zu verringern. Das
Abhängigkeitsverhältnis eines
Kleinkindes ist noch sehr viel größer.
Doch nehmen wir Rücksicht auf die
Bedürfnisse, die Förderung des
prosozialen Verhaltens, stärken wir
individuell erlernbare Fähigkeiten, die
den Unabhängigkeitsprozess
voranbringen. Da sich in diesen
wechselseitigen Beziehungen
wiederholte Erfahrungen in sozialen
Interaktionen ausbilden, ist der Erwerb
von Kompetenzen, die der für alle
Beteiligten positiven Gestaltung von
Interaktionen dienlich sind, eine
wichtige Entwicklungsaufgabe. Für
mich ist es also wichtiger, die
Unabhängigkeit eines Menschen zu
fördern und stärken, als den Fokus auf
äußerlich sichtbare Merkmale zu
lenken, die lediglich dazu führen, das
eigene Wertesystem zu überprüfen und
andere Menschen auszuschließen, als
teilhaben zu lassen.
Diskussionspapier
»DU BIST WOHL BEHINDERT, ODER
WAS!?«
Begriffsklärung: Wer bin ich? Wie
bezeichne ich mich?
Projekt zur Stärkung von Identität und
Selbsthilfepotenzialen
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%20bist%20wohl%20behindert%20oder
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