UNDERDOG#69
Schwerpunkt: Punk und Behinderung Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.
Schwerpunkt: Punk und Behinderung
Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.
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The Future Is Accessible
Annie Segarra (Jahrgang 1990), auch unter
den Namen Annie Elainey bekannt,
verbrachte viele Jahre mit der Erkenntnis,
nicht ‚normal‘ zu sein, ohne eine
ärztliche Diagnose. Erst mit über 20
Jahren wurde bei ihr das Ehlers-Danlos-
Syndrom (EDS) diagnostiziert, eine
genetische Gewebestörung, die Gelenke,
Haut und mehrere innere Organe betreffen
kann.
In der Schule machte sie im
Sportunterricht schnell schlapp und wusste
nie warum. Sie konnte nicht so schnell
rennen wie die anderen Kinder. Manchmal
wurde sie nach dem Duschen ohnmächtig. Als
sie trainierte, wurde ihr Gesicht extrem
rot. Es dauerte Jahre, bis ihr klar wurde,
dass nichts davon „normal“ war.
„All dies waren Anzeichen dafür, dass mit
meiner Gesundheit etwas nicht stimmte“,
erzählt Annie. „Außenstehende würden es
abtun wie: ‚Ja, das passiert jeder, sie
hat eben nicht die
beste Kondition. Sie
muss nur abnehmen.“
Mit 23 Jahren bekam
sie beim Gehen starke
Schmerzen. Als sie 24
Jahre alt war,
benutzte sie erstmals
einen Rollstuhl. Doch
es dauerte noch bis zu
ihrem 26. Lebensjahr,
bis bei ihr EDS
diagnostiziert wurde.
Diese Erfahrung, von
der sie berichtet,
dass mehrere
Ärzt*innen sie ohne
Diagnose abspeisten
und ihre geäußerten
Schmerzen ignorierten,
ist heute die