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UNDERDOG#69

Schwerpunkt: Punk und Behinderung Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.

Schwerpunkt: Punk und Behinderung
Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.

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Wien und über die Songinhalte des neuen

Albums, über Femizid ,

Abtreibungsgegner*innen und über

betrunkene cis-Männer in Kneipen. Mit

„Tranny“ gibt es einen Vorabdruck des

gleichnamigen Buches von Laura Jane

Grace (AGAINST ME!), die ihr Leben,

Jugend und das Coming-Out als Trans-

Person skizziert, erstmals ins deutsche

übersetzt. Neben SLIME gibt es mit

MUFF POTTER und anschließend mit

Nagel ein längeres Interview über

Selbstoptimierung, DIY, zu WASTED

PAPER und über das Leben und

Schreiben von

Bordsteinkantengeschichten.

Sänger und Gitarrist David von

KLISCHEE erinnert im von Triebi Instabil

geführten Interview über die Bandzeit,

aber auch von Punk in Hannover und die

dogmatischen Cliquenverhältnisse und

Spannungen zwischen Norder und der

Kidpunk-, Gossenpunks. Später ziehen

THE SOAP GIRLS blank und erklären

ihren Grrrl Slut-Style als

freiheitsliebendes Ding.

Gesamteindruck:

In der prall gefüllten Ausgabe sind für

mich vor allem die vielen Kurzinfos

interessant, die Rubriken zu Punkalben

aus der Vergangenheit und überhaupt:

was die Alten so zu sagen haben. Denn

Punk Historie ist und bleibt spannend,

wenn mensch erfährt, wie gefährlich,

aber auch wie unglaublich festgefahren

die Community so war. Nach wie vor

stellt sich mir aber auch die

Sinnhaftigkeit nach den vielen ein- bis

halbseitigen Interviews, währenddessen

insbesondere die längeren mit SLIME

und MUFF POTTER, sowie das

KLISCHEE-Interview die Highlights sind.

Auch immer gut: die Rubriken und die

Pro- und Contra-Debatten zu einem

ausgewählten Thema und Kalle Stilles

witzig-bissige Kolumnen. Also: den Inhalt

mehr straffen und mehr intensiv geführte

Interviews, dann klappt das auch mit der

Qualitätssteigerung!

PLASTIC BOMB #119

48 DIN-A-4-Seiten; € 5,00.-

Plastic Bomb, Heckenstr. 35, 47058

Duisburg

https://www.plastic-bomb.eu/

wordpress/

Ronja fühlt sich wie in einem

Deutschpunk-Text der 80er Jahre und

auch Basti resümiert, dass „wir der

atomaren Vernichtung in den 80er Jahren

nicht mehr so nah sind wie jetzt“.

THE DEAD END KIDS sind „eine Bande

von Chaoten, die sich in der Schule

kennengelernt haben“. Die Band mit den

2 Engeln für Charlie plaudern über

Glitzer_Power, Corona und über den

Nutzen von sozialen Medien für eine

Band. Carsten, Lars und Udo reflektieren

ihre 33 Jahre Bandgeschichte als

POPPERKLOPPER und dem

Luxusproblem, aus dem reichhaltigen

Repertoire ein Live_Set

zusammenzustellen. Chris Scholz weiß

nicht so recht, worüber er schreiben soll,

gibt es seiner Meinung doch zu viele

Pointen auf das Elend der Welt und

kommt dann vom Krieg in den Irak zum

Grab von Helmut Kohl. Demgegenüber

schaufelt Basti nun nicht mehr nur in der

Gruft nach seltsamen Geschichten,

sondern sendet direkt aus dem Grab und

hat dafür einen eigenen youtube-Kanal

eingerichtet. Philipp seziert Björn

Fischers Buch „Rock-O-Rama - Als die

Deutschen kamen“ und entdeckt einige

Kritikpunkte und unterstellt dem Autoren

Vernachlässigung in der Recherche

durch Wiederholungen und

Verharmlosung von neonazistischen

Umtrieben des Protagonisten, während

Einordnungen andere überlassen

werden, als selbst (politisch) Stellung zu

beziehen. Ronja startet mit „21st Century

Digital Punks“ eine neue Interview-Reihe

mit jungen Punks, um zu erfahren wie

diese die Szene (sic!) erleben, was sie

bewegt und sich wünschen. Insbesondere

Anas Erzählungen sind geprägt von

einem (Über)Leben auf der Straße und

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