UNDERDOG#69
Schwerpunkt: Punk und Behinderung Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.
Schwerpunkt: Punk und Behinderung
Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.
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Proud to be Punk #35
100 DIN-A-5-Seiten; € 3,00.-
jan.sobe@t-online.de
Jan verspürt das Bedürfnis, den
„besorgniserregenden Krieg“ in
irgendeiner Form zu thematisieren und
verwendet eine Anzeige von ‚Mission
Lifetime‘, die Bezug auf Geflüchtete
nimmt. Weiter nimmt Jan auch Bezug
zum 20-jährigen P.t.b.P.-Jubiläum und
teilt den Leser*innen seine Zweifel mit,
ob es heutzutage überhaupt noch Sinn
ergibt, Reviews zu schreiben und zu
veröffentlichen, freut sich aber über neue
Fanzines, die publiziert werden.
Einen großen Teil nimmt das von ihm
benannte „Jubiläums-Special“ ein, wo
Außenstehende ihren persönlichen Bezug
zum P.t.b.P.-herleiten und allgemein über
das Fanzine sinnieren. Für mich ist diese
Form der Rückbesinnung total
überflüssig, selbst wenn Jan andere zu
Wort kommen lässt. Ich finde, es gibt
viele gute Gründe, um sich mit den
eigenen Talenten zu befassen – und das
ohne schlechtes Gewissen! Natürlich
gehört auch ein realistischer Blick und
eine gute Selbstreflexion dazu –
schließlich soll eine Auseinandersetzung
mit den eigenen Potenzialen nicht dazu
führen, am Ende an Selbstüberschätzung
zu leiden. Aber die eigene Werkschau zu
repräsentieren halte ich vor diesen
Fragen unangemessen: Wem nützt es?
Was kann es?
Des Weiteren räumt Jan Geralf Pochop
satte 14 Seiten ein, um von dessen Stasi-
Verhaftung, der Rehabilitation zu
berichten, um Situationen mit rechter
Gewalt in den 1990er Jahren zu
schildern, sowie der Vorliebe für
„exotischen Punk“ und Reisen, um
andere subkulturelle Szenen
kennenzulernen.
Gesamteindruck:
Neben den üblichen, gewohnten
Standard-Rubriken gibt es erneut einige
intensive Buchvorstellungen und mit
Geralf Pochop ein ebenfalls intensives
Aufarbeiten der eigenen
Lebensgeschichte. Jans Ausarbeitungen
sind akribisch und detailreich
wiedergegeben, umfassen Aspekte
regionaler „Szene“-News, Bildungspolitik
und Zeitgeschichte mit Punkbezug.
RAUDITUM #7
72 DIN-A-5-Seiten; €3,00.-
www.facebook.com/rauditumfanzine
DE WESSI ist einigermaßen
wieder fit, hat aber noch depressive
Phasen und ein schlechtes Gewissen DE
WESSI gegenüber, der bekanntlich die
vorherige Ausgabe im Alleingang
produziert hat.
RAWSIDE dann in einem tiefer gehenden
Gespräch mit u. a. Henne, der von DE
WESSI Fragen zum Gefängnisaufenthalt
beantwortet, das dazu geführte frühere
OX-Interview als BILD-Methode kritisiert
und sich zu zweifelhaften Personen aus
anderen Bands wie Wattie (THE
EXPLOITED; Choke (STARS &
STRIPES/SLAPSHOT), mit denen
RAWSIDE Bühne und Backstage-Raum
teilten oder teilen werden, erklärt.
UGLY interviewt Uwe Umbruch auf 10
Seiten zu dessen Punk-Sozialisation und
allen Bands, in denen Uwe spielte und
spielt und erzählt, was ihn an Punk
immer noch „vom Hocker reißt“. Daran
schließt ein weiterer Höhepunkt an. Auf
über 9 Seiten berichten Alex von der
„Lauta Crew“ und Jens Abel (Restloch,
Striking Surface) von ihren Wegen in die
Subkultur, Begegnungen und
Erfahrungen mit rechten Umtrieben,
sowie die zurückliegenden
Veranstaltungen der Lauta Crew. Des
Weiteren sinniert UGLY in seinen
„unsortierten Gedankenfragmenten“
über „Auto, Menschen und Natur“ bzw.
die Probleme durch Autos, Politik und
Lobbyeismus sowie der Versuch,
Lösungen für eine autofreie/autoarme
Zukunft zu formulieren, die er selbst als
Utopie abstempelt.
Gesamteindruck: