UNDERDOG#69
Schwerpunkt: Punk und Behinderung Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.
Schwerpunkt: Punk und Behinderung
Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.
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2.0“ und erschreckende Beispiele wie
rechte Chatgruppen und Polizist*innen,
Bundeswehrsoldaten, Richter
Kontinuitätslinien rechten Terrors
unterstützen. Caro Keller von NSU-Watch
schildert im Interview, welche Rolle
Hessen im NSU-Komplex spielt und gibt
einen Ausblick auf das Projekt „Kein Weg
vorbei“, das einen kritischen Blick auf die
hessischen Zustände wirft. Den
Hintergründen zum NSU 2.0 und den
Versuchen, den Angeklagten im
laufenden Prozess zum Einzeltäter zu
erklären, widmen sich Sebastian Hell
und Simon Tolvaj. Sonja Brasch
analysiert die Arbeit der „BAO Hessen R“
hinter den Floskeln der staatlichen
Öffentlichkeitsarbeit. Die Gruppe
„Pressestelle“ stellt vor, wie sie mit
eigenen Recherchen am Aufbau einer
Gegenöffentlichkeit zu staatlichen
Narrativen in Nordhessen arbeitet.
Gesamteindruck:
Die rechts-terroristischen Morde von
Hanau und der Mord an dem Kasseler
Regierungspräsidenten Walter Lübcke
machten Hessen zu einem „Hotspot“
rassistischer und extrem rechter
Anschläge. Dabei haben Verschweigen
und Verdrängen von rechten Gewalttaten
in Hessen Tradition. Die LOTTA-
Redaktion hat in ihren Ausgaben immer
wieder Fälle skizziert, die offenlegen, wie
Neonazis sich abseits von rechten
Strukturen „problemlos unter dem Radar
der Öffentlichkeit und der
Sicherheitsbehörden bewegen“. Der
Schwerpunkt zeigt aber auch, wie
wichtig es ist,
Betroffenen/Überlebenden/Angehörigen
eine öffentliche Stimme zu geben und
den Fokus auf ihre Perspektiven zu
legen. Es muss eine Solidarität
entstehen, in der die Öffentlichkeit mehr
über die Betroffenen erfährt, als über die
Täter*innen. Wenn Journalist*innen und
Medien das nicht tun, müssen Menschen
dazu befähigt und ermuntert werden, das
selbst zu tun, was „pressestelle“ seit
Januar 2020 als Teil ihrer Arbeit ansieht
und workshops anbietet. Kraftvollstes
Beispiel sind die Angehörigen der
Menschen, die in Hanau ermordet
wurden, sowie die Überlebenden des
rechsterroristischen Anschlags. Sie
schufen sich ihren eigenen Raum und
setzten die Politik unter Druck, dass ein
Untersuchungsausschuss eingesetzt
werden musste. Langsam setzt sich die
Einsicht durch, dass solidarisch kämpfen
heißt, die unterschiedlichen Ebenen von
Betroffenheit anzuerkennen und
einander zu unterstützen. Auch breite
Bündnisse können dabei mithelfen, dem
rechten Treiben auf der Straße, in den
Behörden wirksam etwas
entgegenzusetzen.
OX #162
164 DIN-A-4-Seiten; € 6,90.- + CD
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Alex Gräbedlinger wird geil, wenn
andere Menschen nach einem Schluck
Weizenbier mit der Zunge schnalzen oder
mit einem Strohhalm den Rest des
Milkshakes schlürfen. Dafür gerät
Kollege Tom van Laak bei
Mückengeräuschen in Panik und
wechselt vom Schlaf- in den Jagdmodus.
Nach dem Ausstieg von Dirk „Diggen“
Jora bei SLIME und dem Neuzugang Tex
als Sänger gab und gibt es viele Online-
Diskussionen darüber, ob und wie SLIME
unter diesen Namen weiter existieren
dürfen und/oder ob das nun Deutsch
Rock oder noch Punk sei und ob Slime
überhaupt noch als Sprachrohr der
„linken Szene“ funktionieren kann. Für
Tex, Alex, Elf, Christian und Nici ist es
ein Neuanfang, Slime 2.0, und keine
Wiederholung, was vor allem auch daran
liegt, dass Tex bisher als
Singer/Songwriter unterwegs war und
als Texter ein Stück weit Authentizität
einbringt. Julia Segantini spricht mit Ren
von PETROL GIRLS über ihren Alltag in