31.07.2022 Aufrufe

UNDERDOG#69

Schwerpunkt: Punk und Behinderung Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.

Schwerpunkt: Punk und Behinderung
Unser Schwerpunkt-Thema skizziert zum einen die sogenannte „Cripple Punk-Bewegung“, in der Betroffene Darstellungen von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen, die sich nicht nur auf ihrer Beeinträchtigung beziehen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2.0“ und erschreckende Beispiele wie

rechte Chatgruppen und Polizist*innen,

Bundeswehrsoldaten, Richter

Kontinuitätslinien rechten Terrors

unterstützen. Caro Keller von NSU-Watch

schildert im Interview, welche Rolle

Hessen im NSU-Komplex spielt und gibt

einen Ausblick auf das Projekt „Kein Weg

vorbei“, das einen kritischen Blick auf die

hessischen Zustände wirft. Den

Hintergründen zum NSU 2.0 und den

Versuchen, den Angeklagten im

laufenden Prozess zum Einzeltäter zu

erklären, widmen sich Sebastian Hell

und Simon Tolvaj. Sonja Brasch

analysiert die Arbeit der „BAO Hessen R“

hinter den Floskeln der staatlichen

Öffentlichkeitsarbeit. Die Gruppe

„Pressestelle“ stellt vor, wie sie mit

eigenen Recherchen am Aufbau einer

Gegenöffentlichkeit zu staatlichen

Narrativen in Nordhessen arbeitet.

Gesamteindruck:

Die rechts-terroristischen Morde von

Hanau und der Mord an dem Kasseler

Regierungspräsidenten Walter Lübcke

machten Hessen zu einem „Hotspot“

rassistischer und extrem rechter

Anschläge. Dabei haben Verschweigen

und Verdrängen von rechten Gewalttaten

in Hessen Tradition. Die LOTTA-

Redaktion hat in ihren Ausgaben immer

wieder Fälle skizziert, die offenlegen, wie

Neonazis sich abseits von rechten

Strukturen „problemlos unter dem Radar

der Öffentlichkeit und der

Sicherheitsbehörden bewegen“. Der

Schwerpunkt zeigt aber auch, wie

wichtig es ist,

Betroffenen/Überlebenden/Angehörigen

eine öffentliche Stimme zu geben und

den Fokus auf ihre Perspektiven zu

legen. Es muss eine Solidarität

entstehen, in der die Öffentlichkeit mehr

über die Betroffenen erfährt, als über die

Täter*innen. Wenn Journalist*innen und

Medien das nicht tun, müssen Menschen

dazu befähigt und ermuntert werden, das

selbst zu tun, was „pressestelle“ seit

Januar 2020 als Teil ihrer Arbeit ansieht

und workshops anbietet. Kraftvollstes

Beispiel sind die Angehörigen der

Menschen, die in Hanau ermordet

wurden, sowie die Überlebenden des

rechsterroristischen Anschlags. Sie

schufen sich ihren eigenen Raum und

setzten die Politik unter Druck, dass ein

Untersuchungsausschuss eingesetzt

werden musste. Langsam setzt sich die

Einsicht durch, dass solidarisch kämpfen

heißt, die unterschiedlichen Ebenen von

Betroffenheit anzuerkennen und

einander zu unterstützen. Auch breite

Bündnisse können dabei mithelfen, dem

rechten Treiben auf der Straße, in den

Behörden wirksam etwas

entgegenzusetzen.

OX #162

164 DIN-A-4-Seiten; € 6,90.- + CD

OX-Fanzine, Postfach 110420, 42664

Solingen

www.ox-fanzine.de

Alex Gräbedlinger wird geil, wenn

andere Menschen nach einem Schluck

Weizenbier mit der Zunge schnalzen oder

mit einem Strohhalm den Rest des

Milkshakes schlürfen. Dafür gerät

Kollege Tom van Laak bei

Mückengeräuschen in Panik und

wechselt vom Schlaf- in den Jagdmodus.

Nach dem Ausstieg von Dirk „Diggen“

Jora bei SLIME und dem Neuzugang Tex

als Sänger gab und gibt es viele Online-

Diskussionen darüber, ob und wie SLIME

unter diesen Namen weiter existieren

dürfen und/oder ob das nun Deutsch

Rock oder noch Punk sei und ob Slime

überhaupt noch als Sprachrohr der

„linken Szene“ funktionieren kann. Für

Tex, Alex, Elf, Christian und Nici ist es

ein Neuanfang, Slime 2.0, und keine

Wiederholung, was vor allem auch daran

liegt, dass Tex bisher als

Singer/Songwriter unterwegs war und

als Texter ein Stück weit Authentizität

einbringt. Julia Segantini spricht mit Ren

von PETROL GIRLS über ihren Alltag in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!