Vnode Schnittstelle - Frank Kardel
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Langfristige Archivierung<br />
eine breite Installationsbasis erreichen. Sie zwingen den Betriebssystemhersteller gewissermaßen<br />
zur Unterstützung seines Softwareproduktes. Zusammenfassend ergibt<br />
sich etwa folgende Einteilung für die Softwarelebensdauern.<br />
5.2.3 Interpretierbarkeit<br />
Daten sind dann interpretierbar, wenn sie von den aktuell vorhandenden Anwendungen<br />
verarbeitet werden können. Die Verarbeitung muß über einfache Kopiervorgänge<br />
hinausgehen.<br />
Die Interpretierbarkeit von Daten ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Im Idealfall<br />
sind die Daten von der Anwendung nutzbar, die diese Datenbestände auch erzeugt<br />
hat. Durch die Speicherung von Datenbeständen kommt es zu einer Trennung von Anwendung<br />
und Daten. Mit der Zeit entwickelt sich die Hardware, die Anwendung oder<br />
das Betriebssystem weiter. Die Daten machen üblicherweise diesen Entwicklungsprozeß<br />
nicht mit. Hierdurch entsteht eine semantische Lücke. Sie wird umso größer, je<br />
mehr sich Anwendung und Datenbestand voneinander entfernen.<br />
Im günstigsten Falle ist die Anwendung in der Lage, alte Datenformate zu lesen und<br />
korrekt zu interpretieren. Da aber die Entwicklung der Anwendung voranschreitet,<br />
können häufig nicht alle Eigenschaften des Datenformates vollständig korrekt übernommen<br />
werden. Hier ist also mit Einschränkungen zu rechnen. Wie erfolgreich solche<br />
Konvertierungen sind, hängt also vornehmlich von der Struktur der Anwendung<br />
und ihrer Kompatibilitätssoftware ab.<br />
Mit der Dauer kann es passieren, daß der ursprüngliche Datenbestand nicht mehr vollständig<br />
rekonstruierbar ist. Dann ist die Grenze der Interpretierbarkeit erreicht. Es<br />
macht wenig Sinn, die Daten weiter aufzubewahren. Aus diesem Grunde stellt die Interpretierbarkeit<br />
ein Maß für die maximale Lebensdauer eines Datenbestandes dar.<br />
Es ist teilweise möglich, Datenbestände über längere Zeit interpretierbar zu halten.<br />
Das geschieht, indem die Konvertierungen eventuell auch als menschliche Eingriffe<br />
durchgeführt werden. Damit dieses möglich ist, muß allerdings bekannt sein, welche<br />
Datenbestände von solchen Konvertierungen betroffen sind und ob die Konvertierungen<br />
notwendig sind. Konvertierungen im Datenbestand sind immer dann notwendig,<br />
wenn von einem Softwaresystem eine neue Version erscheint, die ein neues Datenfor-<br />
98<br />
Softwareklasse Lebensdauer<br />
Architektur 1 - 2 Jahre<br />
Betriebssystem 10 - 20 Jahre<br />
Anwendung 5 Jahre<br />
Tab. 5.3 Lebensdauern von Softwarepaketen