Vnode Schnittstelle - Frank Kardel
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Datenhaltungssysteme von Rechenanlagen<br />
Archivierung<br />
An die Archivierung werden noch schärfere Anforderungen gestellt als an die<br />
Datenübermittlung. Während man bei der Datenübermittlung von einigermaßen<br />
ähnlichen Systemumgebungen ausgehen kann, ist dieses bei der langfristigen<br />
Speicherung nicht mehr möglich. Der Zugriff auf die Daten kann unter Umständen<br />
mehrere Jahre nach der Abspeicherung erfolgen. Um nach so langen Zeitspannen<br />
die Daten noch verwenden zu können, müssen besondere Vorkehrungen<br />
getroffen werden. Um dem magnetischen Verfall vorzubeugen oder um neue<br />
Speichertechnologien nutzen zu können, müssen die Datenbestände von Zeit zu<br />
Zeit umkopiert werden.<br />
Die unterschiedlichen Verwendungsarten der auf externen, auswechselbaren Datenträgern<br />
gespeicherten Daten bringen neue Probleme mit sich:<br />
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– Die Lebensdauer der Daten übersteigt meistens die Lebensdauer der<br />
Datenträger.<br />
– Die Datenträgertechnologie überholt sich.<br />
– Die Geräte zum Zugriff auf die Datenträger sind nicht mehr verfügbar.<br />
– Die Lebensdauer der Daten übersteigt die Lebensdauer<br />
– der Anwendung (ca. 2 - 5 Jahre),<br />
– der Architektur (ca. 1 - 2 Jahre),<br />
– des Betriebssystems (ca. 10 - 20 Jahre).<br />
Hier sind umfangreiche Pflegemaßnahmen für die langfristig zu speichernden Daten<br />
nötig. Einmal archivierte Daten sollten über längere Zeit interpretierbar sein. Um dieses<br />
zu erreichen, wird ein adäquates Modell benötigt. Es sollte möglichst lange die zu<br />
erwartenden Datenmengen ohne gravierende Änderungen verwalten können. Gerade<br />
hier fehlt es heute noch bei den Massenexternspeicherverwaltungssystemen. Dieses<br />
trifft besonders für dateisystemorientierte Systeme zu.<br />
Es ist zu beachten, daß bei der Speicherung von Daten über längere Zeit sich die Umgebung,<br />
unter der die Daten erzeugt wurden, im Laufe der Zeit verändert. Diese Veränderung<br />
ist umso problematischer, je komplexer die Daten strukturiert sind. Zu der<br />
Umgebung gehören:<br />
– die Maschinenarchitektur (Prozessor),<br />
– das Betriebssystem (einschließlich Werkzeuge und Bibliotheken)<br />
– die Anwendung (alle Versionen des datenverarbeitenden Programms).<br />
Die Annahme, daß diese Umgebungseinflüsse durch die Verwendung von Standardformaten<br />
minimiert oder beseitigt werden können, trifft nur teilweise zu.<br />
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