Vnode Schnittstelle - Frank Kardel
Vnode Schnittstelle - Frank Kardel
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Dateisystemerweiterungen<br />
Der Zugriff auf die die Attribute realisierenden Dateien geschieht über neue Systemaufrufe<br />
oder implizit durch die mit den Attributen verknüpften Kernstrategien. Weil<br />
die Attribute als Dateien realisiert sind und in einem der Datei zugeordneten Verzeichnis<br />
hinterlegt sind, ist die mögliche Anzahl von Attributen für eine Datei nur durch die<br />
Beschränkungen des zugrundeliegenden Dateisystems begrenzt.<br />
4.2.3 Änderungen am Unix-Kern<br />
Es waren einige Änderungen in verschiedenen Teilen des Systems zu machen. Als Basis<br />
für die prototypische Implementierung diente SunOS 4.1.3. Innerhalb der Dateisystemimplementierung<br />
von SunOS4.1.3 gibt es eine <strong>Schnittstelle</strong>, die als vnode-<strong>Schnittstelle</strong><br />
bezeichnet wird. Die vnode-<strong>Schnittstelle</strong> abstrahiert von der aktuellen Dateisystemimplementierung.<br />
Durch die vnode-<strong>Schnittstelle</strong> ist es möglich, innerhalb eines<br />
Systems verschiedene Dateisystemimplementierungen einzusetzen. Innerhalb von SunOS<br />
werden verschiedene Dateisystemtypen eingesetzt. Hierzu gehören:<br />
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– ufs (lokales Berkeley Fast File System),<br />
– nfs (Network File System),<br />
– lofs (Loopback File System),<br />
– specfs (Gerätedateien),<br />
– tmpfs (Dateisystem im virtuellen Speicher),<br />
– pcfs (MSDOS Dateisystem).<br />
Um eine möglichst homogene Erweiterung für Dateien mit zusätzlichen Attributen zu<br />
erhalten, wurden die 29 Operationen der vnode-<strong>Schnittstelle</strong> um drei zusätzliche Operationen<br />
ergänzt. Diese zusätzlichen Operationen erlauben das Eintragen von zusätzlichen<br />
Attributen bei Dateisystemobjekten. Die Erweiterungen der Dateisysteme um<br />
diese Operationen für zusätzliche Attribute sind geringfügig, da schon alle benötigten<br />
Mechanismen zur Verwaltung und Darstellung von Dateien existieren. Das Dateisystem<br />
muß nur um die drei Operationen zur Attributverwaltung und um den Typ der<br />
attributierten Datei erweitert werden. Es ist zu erwarten, daß auch in anderen Betriebssystemen<br />
diese Erweiterungen mit vertretbarem Aufwand durchführbar sind. Je modularer<br />
die entsprechenden Betriebssysteme gegliedert sind, desto leichter wird eine<br />
entsprechende Erweiterung ausfallen. Einfache Implementierungen können sich auf<br />
die vorhanden Mechanismen zur Dateiverwaltung stützen. Für eine effiziente Implementierung<br />
kann sich ein höherer Aufwand lohnen, da mit vielen kurzen Attributen<br />
zu rechnen ist. Für diese kurzen Attribute lohnt es sich sicher nicht, eine vollständige<br />
Datei zu verwalten. Bei einer solchen optimierten Realisierung der attributierten Dateien<br />
ist ein entsprechender Aufwand für die Realisierung der kurzen Attributwerte<br />
nötig.