Vnode Schnittstelle - Frank Kardel
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Dateisystemerweiterungen<br />
Für die Unterstützung der attributierten Dateien mußten auch einige Systemprogramme<br />
erweitert werden. Das fsck -Programm ist vor allem betroffen. Es muß Dateisysteme<br />
mit attributierten Dateien unterstützen können.<br />
Um den Umgang mit attributierten Dateien zu erleichtern, wurde das ls-Programm erweitert.<br />
Es muß attributierte Dateien markieren können. Es ist möglich, die mit den attributierten<br />
Dateien assoziierten Strategien auszugeben. Falls ein spezielles Ausgabeprogramm<br />
dafür vorhanden ist, werden die strategiespezifischen Informationen ausgegeben.<br />
Letztere Funktion wurde so implementiert, daß das ls-Programm<br />
strategiespezifische ls-Programme aufruft.<br />
Insgesamt entspricht der Implementierungsaufwand für die zusätzlichen Strategien in<br />
etwa der Funktionalität der Strategien. Auch war die Trennung der Strategien von dem<br />
restlichen Kerncode recht deutlich. Sie mußte nur dann durchbrochen werden, wenn<br />
Eingriffe in Bereichen vorgenommen wurden, die nicht unmittelbar zur Dateisystemschnittstelle<br />
gehörten. Dieses war bei dem exec-Systemaufruf notwendig.<br />
4.3 Besonderheiten bei der Implementierung<br />
Während der Implementierung traten einige kleinere Besonderheiten auf.<br />
Die unangenehmste Eigenschaft war, daß alle für Attribute erzeugten Verzeichnisse<br />
und Dateien natürlich den Quota- und Rechtebeschränkungen unterlagen. Diese Verhaltenweise<br />
ist an sich nicht weiter ungewöhnlich, hat aber doch dazu geführt, daß die<br />
chown-Operation jetzt rekursiv auch den Eigner aller Attribute ändern muß. Hier wäre<br />
eine von den normalen Dateisystemobjekten getrennte Implementierung für die Attribute<br />
wahrscheinlich problemloser gewesen. Eine solche Implementierung ist aber in<br />
der kurzen Projektzeit nicht durchführbar gewesen.<br />
Bei der Realisierung der Zugriffskontrollisten ist aufgefallen, daß in den zugrundeliegenden<br />
Dateisystemen bei der Rechteüberprüfung manchmal Abkürzungen verwendet<br />
wurden, um Zugriffsrechte auf Verzeichnisse überprüfen zu können. Hier waren<br />
einige Korrekturarbeiten notwendig. Es war jedoch nur durch den noch nicht vollständig<br />
modularisierten Zustand der Softwarebasis begründet.<br />
Alles in allem ließen sich die Erweiterungen mit vertretbarem Aufwand durchführen.<br />
Die neuen Kernstrategiemodule erreichen einen recht hohen Modularitätsgrad und<br />
damit eine gute Abkapselung gegenüber dem restlichen Unixsystem.<br />
Eine nicht prototypische Implementierung der attributierten Dateien sollte einen anderen<br />
Ansatz zur Realisierung der Attributdateien wählen. Viele der Attributdateien<br />
sind sehr klein. Sie benötigen nicht die vollständige Dateisemantik in der Implementierung.<br />
Auch die Realisierung der Verzeichnisstruktur für Attribute muß sich nicht<br />
unbedingt auf die normalen Verzeichnisstrukturen des Dateisystems stützen.<br />
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