Vnode Schnittstelle - Frank Kardel
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BackStage<br />
Die Interpretation der Namen innerhalb eines Archivs und ihrer Darstellung ist den<br />
Anwendungen überlassen. Um jedoch auch eine Interpretierbarkeit eines Archivs über<br />
die Lebensdauer einer Anwendung hinaus zu ermöglichen, ist es sinnvoll, die Art der<br />
Interpretation (das Datenformat) der Namensraumkomponenten als Attribut des Ar-<br />
chivs zu hinterlegen. Häufig ergibt sich die Art der Interpretation aus der Art des ar-<br />
chivierten Dateisystems (DOS, Unix, VMS oder andere). Dieses wird innerhalb eines<br />
Archives als Archivattribut hinterlegt. Mit Hilfe dieses Attributes ist es dann möglich,<br />
auf die korrekte Interpretation der Namenskomponenten zu schließen.<br />
Die BackStage Archive stellen durch ihren hierarchisch organisierten Primärnamens-<br />
raum die Basis zur Verwaltung hierarchisch organisierter Dateisysteme dar. Eine Inter-<br />
pretation wird nicht vorgegeben. Mit Interpretation sind hier nicht nur die Darstellung<br />
der Namensraumkomponenten gemeint, sondern auch alle zusätzlichen Semantiken,<br />
die in heutigen Dateisystemen über den Namensraum realisiert werden. Hierzu gehö-<br />
ren auch die Zugriffskontrolle über den Namensraum wie sie in Unix durch Berechti-<br />
gungen auf Verzeichnissen realisiert wird.<br />
Zusätzlich zur Bereitstellung der Infrastruktur zur Speicherung werden auch Kompo-<br />
nenten benötigt, die eine entsprechende Interpretation erlauben. Diese Komponenten<br />
übernehmen die Abbildung der Archivstruktur in die jeweilige Interpretation des ar-<br />
chivierten Dateisystems. Durch das Attributkonzept können genügend Informationen<br />
hinterlegt werden, um eine spätere Interpretation (idealerweise auch ohne die ur-<br />
sprüngliche Anwendung) zu ermöglichen. Von der Nutzung dieser Mechanismen<br />
hängt es ab, inwieweit die Daten eines Archivs auch dann noch nutzbar sind, wenn die<br />
ursprüngliche Anwendung, die die Archivdaten erstellt hat, nicht mehr vorhanden ist.<br />
Durch die Abbildung der verschiedenen Dateisysteme in die einheitliche Repräsenta-<br />
tion von Attributmengen innerhalb eines hierarchischen Namensraumes ist es auch<br />
möglich, von verschiedenen Systemen auf die Daten zuzugreifen. Hierbei sind unter<br />
Umständen viele Anpassungen hinsichtlich der Darstellung von Namensraumkompo-<br />
nenten, Zugriffsrechten und Datenformaten zu beachten. Dieses ist umso aufwendi-<br />
ger, je leistungsfähiger das ursprüngliche Dateisystem war. Als Beispiel mag hier die<br />
Abbildung von “langen” Unix Dateinamen in die 8+3 Form bei DOS in pcnfs dienen.<br />
Solche Abbildungen sind nur unter Einschränkungen möglich. Dennoch wird gern in<br />
der Praxis von solchen Möglichkeiten Gebrauch gemacht, um die Vorteile der gemein-<br />
samen Datenhaltung, größere Datenkonsistenz 4 zwischen den Rechnern und zentra-<br />
lem Backup der zentralen NFS-Server, nutzen zu können. Wegen der vielfältigen Sy-<br />
steme und der ständigen Weiterentwicklungen auf dem Sektor der Betriebssysteme<br />
wird man auch in Zukunft auf diese Abbildungen zurückgreifen müssen.<br />
4. NFS verfügt über kein vollständiges Cachekohärenzprotokoll<br />
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