Vnode Schnittstelle - Frank Kardel
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Langfristige Archivierung<br />
Als Beispiel soll hier die Entwicklung eines Projekts mit Hilfe eines CAD Systems dienen.<br />
Bei der Verwendung eines jeden komplexeren Werkzeugs entsteht eine Vielzahl<br />
von Dateien, die aus anderen abstrakteren Repräsentationen generiert werden. Die<br />
verschiedenen Ausgabeformate wie Druckaufbereitung, Bitmaps und Zwischencode<br />
für weitere Systeme können genannt werden. Daten dieser Art sind zwar für sich<br />
selbst gesehen nutzbar, aber eine Modifikation ist nicht angeraten, denn Änderungen<br />
auf einem niedrigeren Abstraktionsniveau lassen sich selten automatisch in die höheren<br />
Schichten integrieren. Das Verbot der Modifikation ergibt sich immer dann, wenn<br />
die Generierung automatisch aus den Vorgängerdateien zu vollziehen ist.<br />
Bei Datenbeständen, die durch Anwender gepflegt werden müssen, ist dagegen eine<br />
Modifikation erlaubt. Es handelt sich hier idealerweise um eine Verfeinerung der Spezifikation.<br />
Dennoch ergibt sich das Konsistenzproblem mit noch höheren Abstraktionsebenen<br />
wie der informellen Spezifikation des Systems.<br />
Diese Konsistenzprobleme müssen allerdings auch manuell aufgelöst werden. Ein solcher<br />
Implementierungsschritt erfolgt manuell und ist damit ein kreativer Prozeß.<br />
Trotzdem ist es möglich, eine Unterstützung für diese Abhängigkeit anzugeben, da<br />
man bei jedem Dateisystemobjekt bestimmen kann, von welchen weiteren Einflüssen<br />
es abhängt. Bei solchen Beziehungen wirkt die “wird benötigt”-Relation. Mit dieser<br />
Relation kann man bei Änderungen an Daten auf einer niedrigeren Abstraktionsebene<br />
auf die damit verknüpften Daten der höheren Abstraktionsebene verweisen. Dieses erleichtert<br />
die manuelle Pflege von diesen Abhängigkeiten. Man kann auch nachträglich<br />
feststellen, wenn Daten einer höheren Abstraktionsebene geändert wurden, und ob<br />
alle davon abhängigen Daten niedriger Abstraktionsebenen zumindest auf Konsistenz<br />
überprüft wurden. Mit den attributierten Dateien wäre eine rudimentäre Unterstützung<br />
dieser Beziehungen möglich. Diese gilt besonders für Abhängigkeiten, die nicht<br />
von Anwendungen selbst verwaltet werden (Relation zwischen Projektantrag, Projektspezifikation<br />
und Projektimplementierung).<br />
Die Verwaltung der Spezifikations-Implementierungs-Relation sollte Bestandteil von<br />
heutigen CASE-Werkzeugen sein. Diese Werkzeuge verwalten viele Daten unterschiedlicher<br />
Abstraktionsebenen. Für ein gutes CASE-Werkzeug wäre eine Arbeitsweise,<br />
wie sie durch die “wird benötigt” und “kann generiert werden aus” Relationen<br />
nahegelegt wird, sinnvoll. Durch Unterstützung der attributierten Dateien ließe sich<br />
die Funktionalität auch auf Dateisysteme übertragen. Ebenso ließen sich Dateisysteminhalte<br />
dann auch mit Mechanismen der CASE-Werkzeuge verwalten. Hier könnten<br />
sich Synergieeffekte zwischen CASE-Methoden und Dateisystemverwaltung ergeben.<br />
Ein vielversprechender Ansatz zur Integration von Dateisystemobjekten und Softwareentwicklungsumgebungen<br />
zeigt sich bei objektorientierter Interpretation von Dateisystemobjekten<br />
in [Mah91]. Die in diesem System aufgezeigten Möglichkeiten zeigen<br />
deutlich die Mächtigkeit der attributierten Dateien und den darauf aufsetzenden<br />
Werkzeugen.<br />
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