Art Quarterly - Luxury can be Art

ART TOPIC
VALMONT PRÄSENTIERT
JANUS
M
it seinem Kunstwerk Janus erforscht
der Künstler Didier Guillon
die menschliche Dualität.
Janus gehört zu den ältesten Figuren
der römischen Mythologie
und ist der Gott des Anfangs, des
Endes, des Übergangs und der
Türen. Er wird Bifrons (der Zweistirnige)
genannt, wenn er mit
zwei Gesichtern dargestellt wird,
wobei das eine die Vergangenheit
und das andere die Zukunft
symbolisiert. Der Janus von Didier
Guillon ist ein Echo auf zeitgenössische
Fragen und die ewige
Notwendigkeit, sich mit der
Vergangenheit zu befassen, um
zu lernen und sich auf die Zukunft
vorzubereiten. Deshalb ist
die Maske, neben dem Käfig und
dem Gorilla, eine von Didier Guillons
künstlerischen Ikonen.
WANDERAUSSTELLUNG
Nach dem unglaublichen Erfolg
der Ausstellung „Venetian Love“
in Venedig ist Janus nun im La
Maison Valmont Berlin zu sehen.
Die Ausstellung wurde in
Venedig im Palazzo Bonvicini,
dem Epizentrum der Fondation
Valmont, eröffnet und anschließend
im Fondaco die Tedeschi,
dem luxuriösesten venezianischen
Kaufhaus, präsentiert. Sie
zählte mehr als 20.000 Besucher.
Nach diesem Plebiszit begab sich
die Ausstellung nach Griechenland
auf die Saronischen Inseln,
EINE AUSSTELLUNG ZEITGENÖSSI-
SCHER KUNST VON DIDIER GUILLON,
IM LA MAISON VALMONT BERLIN.
vor die großartige Kulisse des
Historischen Archiv-Museums
von Hydra. Das Programm „Art
to Business“ reflektiert einen
Grundwert von Valmont und
demonstriert den Wunsch der
Gruppe, ihre Haupthäuser zu
echten Orten der Begegnung mit
der Kunst zu machen. Es sollen
echte Emotionen und Interaktionen
zwischen den Werken und
den Besuchern geschaffen werden,
mit dem Ziel, ein einzigartiges
Einkaufserlebnis zu bieten.
Didier Guillon erklärt: „In der
griechischen Mythologie war Janus
der Gott des Endes, aber vor allem des
Anfangs. Warum wird er mit riesigen
weißen Masken mit zwei Gesichtern
dargestellt? Weil sie nicht in dieselbe
Richtung blicken. Diese Masken sind
eine Metapher für Venedig selbst,
eine wunderbare Stadt mit zwei Gesichtern:
Das einer kosmopolitischen
und internationalen Stadt, die in die
Zukunft blickt, aber auch das einer
Wiege der Kultur und Kunst mit
Blick in die Vergangenheit. Janus
steht auch für die Zerbrechlichkeit des
Menschen. Diese beiden rätselhaften
Gesichter stehen für zwei Persönlichkeiten.
Ich denke, dass wir alle zwei
Gesichter haben: Ein öffentliches und
ein eher verborgenes Gesicht. Diese
Dualität kommt in meinen Masken
zum Vorschein, die nicht perfekt,
sondern deformiert sind, so als ob die
menschlichen Schwächen in ihren
Ausdruck eingeprägt wären.“
42 AQ HERBST/WINTER 2021 www.art-quarterly.com
www.art-quarterly.com
HERBST/WINTER 2021 AQ 43