Hessischer Verwaltungsgerichtshof 6. Senat Brüder-Grimm ... - ippnw
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Rechtsanwältin Wiltrud Rülle-Hengesbach Märkische Str. 56-58, 44141 Dortmund<br />
Seite: 182<br />
15.1 Am 8. Februar 2004 kam es in Biblis B in Folge eines Unwetters<br />
zum gefürchteten „Notstromfall“.<br />
Die Ursache war – so wird offiziell angenommen – nichts<br />
weiter als ein Unwetter. Aufgrund von heftigen Windböen<br />
im 220-kV-Verbundnetz außerhalb des Atomkraftwerks<br />
sollen zwei Leitungen aneinander geraten sein, was zu einem<br />
Kurzschluss geführt habe.<br />
Zuvor war es bereits am 19. April 1988 zu einem doppelten<br />
Notstromfall in Biblis A und Biblis B in Folge eines Kurzschlusses<br />
in der 220-kV/380-kV-Hochspannungsanlage gekommen.<br />
Auch am 4. Mai 1986 war in Biblis B ein Notstromfall eingetreten.<br />
Ursache war ein Blitzeinschlag in das 220-kV-<br />
Hochspannungsnetz.<br />
Schlechtes Wetter (Sturm, Blitzschlag) kann in Biblis B<br />
jederzeit zum Notstromfall führen. Der Notstromfall<br />
zählt in allen Risikostudien zu den wesentlichen „Auslösenden<br />
Ereignissen“, die zu einem schweren Kernschmelzunfall<br />
mit massiven Freisetzungen führen können.<br />
15.2 Am 12. Juni 1998 und am 25. Juli 1998 kam es in Biblis<br />
B zum „Ausfall der Hauptwärmesenke“.<br />
Hierbei handelt es sich um eine Turbinenschnellabschaltung<br />
ohne Öffnen der Frischdampf-Umleiteinrichtung. Aufgrund<br />
des folgenden Frischdampfdruckanstiegs im Sekundärkreis<br />
wurde in beiden Fällen die Reaktorschnellabschaltung ausgelöst.<br />
Der „Ausfall der Hauptwärmesenke“ zählt in allen Risikostudien<br />
zu den wesentlichen „Auslösenden Ereignissen“,<br />
die zu einem schweren Kernschmelzunfall mit<br />
massiven Freisetzungen führen können.<br />
15.3 Am 18. August 1997 fielen im Nachkühlbetrieb zwei der<br />
für die Wärmeabfuhr aus dem Reaktorkern erforderlichen<br />
„Nebenkühlwasserpumpen“ aus, weil eine Pumpenkammer<br />
überflutet worden war.<br />
Ursache für die Überflutung der Pumpenkammer war ein