Hessischer Verwaltungsgerichtshof 6. Senat Brüder-Grimm ... - ippnw
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Rechtsanwältin Wiltrud Rülle-Hengesbach Märkische Str. 56-58, 44141 Dortmund<br />
Seite: 37<br />
III Überblick über die Prämissen des weiteren<br />
Sachvortrages<br />
1. Der an den Beklagten gerichtete Antrag zur Stilllegung des<br />
Atomkraftwerksblocks Biblis B vom 9. September 2005<br />
stellt als wesentliches Begründungselement fest, „dass<br />
Biblis B den Stand von Wissenschaft und Technik nicht<br />
einhält“ [S. 3]. Im Zuge des Verwaltungsverfahrens<br />
wurden mehr als 150 schwerwiegende und ganz<br />
überwiegend nicht behebbare Sicherheitsmängel von<br />
Biblis B vorgetragen, um die Abweichung vom Stand von<br />
Wissenschaft und Technik zu konkretisieren.<br />
Die weitere Auswertung verfügbarer Unterlagen führte inzwischen<br />
zur Dokumentation von 210 Sicherheitsmängeln<br />
(vgl. Anlage A).<br />
Die für die Aufsicht über das Atomkraftwerk Biblis zuständige<br />
Abteilung des hessischen Umweltministeriums erstellte<br />
am 19. September 2005 für Umweltminister Wilhelm Dietzel<br />
einen „Vermerk über eine erste juristische Einschätzung<br />
des Antrags (…)“ vom 9. September 2005. In diesem Vermerk<br />
bestätigt die hessische Atomaufsicht ausdrücklich,<br />
dass das Atomkraftwerk Biblis „selbstverständlich“<br />
nicht dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik<br />
entspricht. Dies habe man in einem vergleichbaren<br />
Verfahren in einem Schriftsatz dem Hessischen VGH mitgeteilt<br />
[XXXXX]<br />
2. Es ist insofern festzuhalten, dass hinsichtlich der technischen<br />
Gesamtbewertung des Atomkraftwerkblocks Biblis<br />
B Einigkeit zwischen den Parteien besteht.<br />
3. Das hessische Umweltministerium bestreitet gleichwohl in<br />
dem genannten Vermerk als auch in dem vorliegend angefochtenen<br />
Bescheid vom 10. April 2008 die diesseits ausführlich<br />
begründete Rechtsauffassung, dass aus diesem<br />
Befund auch Konsequenzen zu ziehen sind.