Maßnahmen zur Vermeidung von Spannungszusammenbrüchen
Maßnahmen zur Vermeidung von Spannungszusammenbrüchen
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2.5 Beispiele für Spannungszusammenbrüche<br />
Spannungsstabilität in elektrischen Netzen<br />
In Abbildung 2-5, Abbildung 2-6 und Abbildung 2-7 sind Beispiele <strong>von</strong><br />
<strong>Spannungszusammenbrüchen</strong> angeführt. Am 21. Juli 1960 kam es zu einem<br />
Spannungszusammenbruch in der damaligen Bundesrepublik Deutschland. Die<br />
Ausgangssituation dieser Störung waren stark ausgelastete Übertragungsleitungen und die<br />
Knotenspannungen lagen aber im zulässigen Bereich. Aus den angrenzenden synchron<br />
verbundenen Netzen wurde Leistung importiert. Eine Lastspitze war das auslösende Ereignis<br />
dieser Störung, der Verlauf erstreckte sich auf über zwei Stunden und endete mit einem<br />
Ausfall <strong>von</strong> 2800 MW und Netzauftrennungen [2], [7].<br />
Bei der zweiten Großstörung am 12. Jänner 1987 in Frankreich war genügend<br />
Wirkleistungsreserve vorhanden, jedoch musste diese über große Strecken transportiert<br />
werden. Der Ausfall zweier großer Kraftwerksblöcke innerhalb <strong>von</strong> zwei Minuten konnte in<br />
diesem Fall als auslösendes Ereignis identifiziert werden. Die Abschaltung der in Abbildung<br />
2-6 dargestellten Spannungsverläufe konnte nur durch einen Lastabwurf <strong>von</strong> 5500 MW<br />
vermieden werden [2].<br />
Die Ausgangssituation des Beinahe-Spannungszusammenbruchs in Österreich am 27.<br />
August 2003 war der für Österreich typische Nord-Süd-Lastfluss. Durch den Ausfall der<br />
Übertragungsleitung Hevis-Tumbri und des Atomkraftwerks Krsko kam es zu einer Erhöhung<br />
des Wirkleistungstransports durch Österreich. Die anschließende Netztrennung zu<br />
Tschechien brachte keine wesentliche Verbesserung der Situation, erst das Zuschalten <strong>von</strong><br />
Kraftwerken in der Steiermark, Salzburg und Kärnten und eine manuelle Erhöhung der<br />
Blindleistungseinspeisung konnten den großflächigen Netzausfall verhindern.<br />
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