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Maßnahmen zur Vermeidung von Spannungszusammenbrüchen

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Probleme bei der Messung der Blindleistung:<br />

Modellbildung der Netzkomponenten<br />

Die Messungen in den Netzteilen unterliegen einer gewissen Streuung, da während der<br />

gesamten Messdauer (einige Minuten) die aufgenommene Leistung der Verbraucher nicht<br />

nur der Spannungshöhe proportional ist, sondern auch einer stochastischen Schwankung<br />

unterliegt.<br />

3.7.5 Lastanpassung und Lastabschaltung<br />

Bei einer Lastanpassung über die TRA werden überwiegend Wirkleistungsverbraucher<br />

(ohmsche Heizungen) abgeschaltet. Die abschaltbare Leistung schwankt zwischen 0 und<br />

5 % der Netzlast, je nach Tages- bzw. Nachtzeit. Da aber ein Spannungskollaps aufgrund<br />

eines Blindleistungsdefizits zustande kommt bringt eine Lastanpassung <strong>von</strong> max. 5 % der<br />

Netzlast als Maßnahme <strong>zur</strong> <strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Spannungszusammenbrüchen</strong> keine<br />

wesentliche Verbesserung. Die geringe Wirksamkeit dieser Maßnahme ist auf den unter<br />

Kapitel 2.2 angeführten schwachen Zusammenhang zwischen Wirkleistungsänderung und<br />

Spannungsänderung <strong>zur</strong>ückzuführen. Die Maßnahme „Lastabschaltung über TRA“ wird in<br />

diesem Zusammenhang nicht als Maßnahme <strong>zur</strong> <strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Spannungszusammenbrüchen</strong> empfohlen.<br />

Die spannungsabhängige Lastabschaltung erfolgt in der Simulation über Min/Max-Relais die<br />

bei Erreichen eines Spannungswertes <strong>von</strong> U = 0,85 % (siehe [9]) die im Simulationsnetz<br />

gesamte Last eines Umspannwerkes abschalten. Bei der Lastabschaltung treten unter<br />

anderem drei Probleme auf:<br />

• Eine Abschaltung <strong>von</strong> Lastabgängen, die eine ausgeglichene Blindleistungsbilanz<br />

aufweisen (z.B. bei Kabelnetzen), bringt keine Verbesserung der<br />

Blindleistungssituation. Im Gegenteil, bei Netzteilen die unternatürlich betrieben<br />

werden (vgl. 3.6) bringt eine Abschaltung eine Verschlechterung der<br />

Blindleistungsbilanz.<br />

• Lastabgänge mit Blindleistungserzeugung speisen nach ihrer Abschaltung keine<br />

Blindleistung in das Netz <strong>zur</strong>ück.<br />

• Die Abschaltung <strong>von</strong> Verbrauchern <strong>zur</strong> Erhaltung der Netzstabilität ist eine<br />

streitbare Maßnahme, die im Sinne der Versorgungssicherheit <strong>von</strong> Kunden an<br />

letzter Stelle in einem <strong>Maßnahmen</strong>paket <strong>zur</strong> <strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Spannungszusammenbrüchen</strong> stehen sollte.<br />

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