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Maßnahmen zur Vermeidung von Spannungszusammenbrüchen

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Ergebnisse<br />

5.1.4 Netzverhalten bei der Maßnahme „Umschaltung <strong>von</strong> Q- bzw.<br />

cos(ϕ)- auf U-Regelung“<br />

Um einem Spannungszusammenbruch, der mit einem Blindleistungsdefizit korreliert,<br />

entgegenzuwirken, kann bei Erreichen einer definierten Spannungsgrenze die Regelung der<br />

Synchrongeneratoren <strong>von</strong> Blindleistung = konst. bzw. cos(ϕ) = konst. auf Spannung = konst.<br />

umgestellt werden. In der Simulation wird ab einem Spannungswert <strong>von</strong> U = 0,9 p.u. (auf der<br />

110-kV-Ebene) auf Konstantspannungsregelung umgestellt. Der Sollwert der<br />

Spannungsregelung beträgt Usoll = 1 p.u. .<br />

Der Spannungszusammenbruch verzögert sich durch die „Regelungsumschaltung“ und tritt<br />

74 s nach Eintritt der Störung auf. Im 380-kV-Netz („01-380kV“) sinkt die Spannung bei<br />

t = 80 s auf U = 0,9 p.u. (vgl. Abbildung 5-1 "ohne <strong>Maßnahmen</strong>" t = 46 s bei U = 0,9 p.u.).<br />

Abbildung 5-5 zeigt den zeitlichen Verlauf der Blindleistung <strong>von</strong> ausgewählten<br />

Synchrongeneratoren. Der Anstieg der erzeugten Blindleistung der Synchronmaschine „01-<br />

SM“ bei t = 10 s ist eine Folge der Spannungsregelung und wird durch die gleichzeitig<br />

wirksame Blindleistungskonstantregelung <strong>zur</strong>ückgeführt. Bei t = 56 s sinkt die<br />

Klemmenspannung an der Synchronmaschine „04-SM“ auf U < 0.9 p.u. . Ab diesem<br />

Zeitpunkt ist die Blindleistungskonstantregelung deaktiviert und die eingespeiste<br />

Blindleistung steigt, um die Spannung konstant zu halten, bis die Ständerstrombegrenzung<br />

erreicht ist (t = 73 s). In weiterer Folge muss die eingespeiste Scheinleistung der<br />

Synchronmaschine reduziert werden, um bei sinkender Spannung den zulässigen<br />

Ständerstrom nicht zu überschreiten. Da die Wirkleistung konstant gehalten wird, muss die<br />

Blindleistungseinspeisung entsprechend reduziert werden.<br />

Der Verlauf der Blindleistung der Synchronmaschine „03-SM“ steigt ab t = 10 s kontinuierlich<br />

an. Dieser Generator wird auch im Normalbetrieb bei ungestörten Spannungsverhältnissen<br />

mit U-Regelung betrieben.<br />

Eine Erweiterung der Maßnahme „Umschaltung <strong>von</strong> Q- bzw. cos(ϕ)- auf U-Regelung“ ist die<br />

Umstellung des Schwellwertes <strong>von</strong> Uakt. = 0,90 p.u. auf Uakt. = 0,95 p.u. . Durch den neuen<br />

Wert für Uakt. wird bereits bei einem Spannungswert <strong>von</strong> U < 0,95 p.u. die<br />

Blindleistungskonstantregelung blockiert und der entsprechende Generator ist ab dem<br />

Erreichen dieses Spannungswertes spannungsgeregelt. Bei einem<br />

Spannungszusammenbruch wird somit um 8 s früher (im Vergleich zu „Umschaltung <strong>von</strong> Q-<br />

bzw. cos(ϕ)- auf U-Regelung; Uakt. = 0,90 p.u.“) vermehrt Blindleistung eingespeist. Diese<br />

vermehrte Blindleistungseinspeisung trägt <strong>zur</strong> Spannungsstützung bei. Eine erhöhte<br />

Spannung ermöglicht es den einspeisenden Generatoren wiederum, mehr Blindleistung<br />

einzuspeisen. In Abbildung 5-6 sind wiederum die unter 5.1.1 genannten Spannungsverläufe<br />

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