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Kleine Einführung in die Astronavigation und Astronomie 1 Einleitung

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observer<br />

LHA<br />

LMT-12h<br />

Greenwich<br />

GMT-12h<br />

GHA<br />

Eq of<br />

Time<br />

mean<br />

observer<br />

Greenwich<br />

LHA<br />

LAST<br />

GHA<br />

Eq of the<br />

Equ<strong>in</strong>oxes<br />

GMST<br />

GAST<br />

Eq of the<br />

Equ<strong>in</strong>oxes<br />

mean mean<br />

Abbildung 10: Beziehung zwischen St<strong>und</strong>enw<strong>in</strong>keln, Gestirnspositionen <strong>und</strong> Längengraden. In <strong>die</strong>ser<br />

<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> vernachlässigen wir <strong>die</strong> kle<strong>in</strong>e Korrektur “Equation of the Equ<strong>in</strong>oxes” <strong>und</strong> setzen LAST<br />

= LST <strong>und</strong> GAST = GMST = GST.<br />

Als Alternative zu (3.7) gibt’s noch den Tangenssatz (D.10)<br />

tan(2π − A) =<br />

tan(A) =<br />

s<strong>in</strong>(|LHA|)<br />

s<strong>in</strong>(ϕ)<br />

− cos(π − ϕ) cos(LHA)<br />

− δ) 2<br />

tan( π<br />

2<br />

s<strong>in</strong>(LHA)<br />

s<strong>in</strong>(ϕ) cos(LHA) − s<strong>in</strong>(ϕ) tan(δ)<br />

Er gestattet im Gegensatz zu (3.7) <strong>die</strong> Berechnung des Azimuts A ohne weitere Kenntnis der zweiten<br />

Koord<strong>in</strong>ate H des Horizontalsystems.<br />

Zu den Gleichungen ist folgendes zu bemerken: In Abb. 9 haben wir den Fall gezeichnet, dass LHA<br />

positiv ist, denn der Himmelskörper steht westlich des Beobachters <strong>und</strong> ist vor weniger als 12 St<strong>und</strong>en<br />

über dem Meridian des Beobachters h<strong>in</strong>weggegangen. Die Folge ist, dass 2π − A statt A als Innenw<strong>in</strong>kel<br />

im Nautischen Dreieck auftaucht. Stünde der Himmelskörper im Osten, wäre LHA negativ (oder > 12 h ),<br />

dafür gäb’s A direkt als Innenw<strong>in</strong>kel. Dort wo <strong>die</strong> beiden W<strong>in</strong>kel A <strong>und</strong> LHA Argumente des Kos<strong>in</strong>us<br />

s<strong>in</strong>d, spielt das ke<strong>in</strong>e Rolle, denn der ist symmetrisch <strong>und</strong> merkt den Vorzeichenunterschied gar nicht. Im<br />

S<strong>in</strong>ussatz (3.7) gab <strong>die</strong> Umwandlung von s<strong>in</strong>(2π − A) nach s<strong>in</strong>(A) aber gerade das M<strong>in</strong>uszeichen. Steht<br />

der Himmelskörper im Osten fällt das M<strong>in</strong>uszeichen also nicht an, dafür aber e<strong>in</strong>es bei der Aufhebung<br />

der Betragsbildung des jetzt negativen Wertes von LHA. Ähnlich beim Tangenssatz (3.8): tan(2π − A) =<br />

− tan(A) gibt wieder e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>uszeichen, wenn der Himmelskörper im Westen steht, andernfalls kommt es<br />

vom s<strong>in</strong>(|LHA|) = − s<strong>in</strong>(LHA) da jetzt LHA < 0. Das M<strong>in</strong>uszeichen haben wir benutzt, um den Nenner<br />

<strong>in</strong> (3.8) umzudrehen. Alle Gleichungen s<strong>in</strong>d also <strong>in</strong> beiden Fällen gültig.<br />

Bei Beobachtung e<strong>in</strong>es Gestirns könnten im Pr<strong>in</strong>zip <strong>die</strong> Höhe H über dem Horizont <strong>und</strong> der Azimutw<strong>in</strong>kel<br />

A gegen <strong>die</strong> Nordrichtung ostwärts erfasst werden. Die Höhe H lässt sich mit e<strong>in</strong>em Sextanten<br />

besser als e<strong>in</strong>e Bogenm<strong>in</strong>ute bestimmen. Der Azimut A ist auf e<strong>in</strong>em Schiff aber kaum verlässlich zu<br />

messen, so dass eigentlich nur <strong>die</strong> Höhe H zur Postionsbestimmung zur Verfügung steht. Gleichung (3.5)<br />

ist also <strong>die</strong> wichtigste der oben aufgeführten.<br />

Das Pr<strong>in</strong>zip der Ortsbestimmung läßt sich anhand <strong>die</strong>ser Gleichung schon jetzt verraten. Gemessen<br />

werden H <strong>und</strong> <strong>die</strong> Uhrzeit, mit letzterer suchen wir uns aus e<strong>in</strong>em Nautischen Jahrbuch oder berechnen<br />

GST <strong>und</strong> <strong>die</strong> Koord<strong>in</strong>aten α bzw. SHA <strong>und</strong> δ des Gestirns. (3.5) enthält dann nur noch <strong>die</strong> Beobachterkoord<strong>in</strong>aten<br />

λ <strong>und</strong> ϕ (ersterer steckt über Gl. 3.2 oder 3.4 <strong>in</strong> LHA) als Unbekannte. Da <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Gleichung (3.5) nicht ausreicht, zwei Unbekannte zu bestimmen, läßt sich <strong>die</strong> Lösung zunächst nur auf<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>dimensionale Manigfaltigkeit, e<strong>in</strong>e Höhengleiche, reduzieren. Praktisch wird <strong>die</strong>se dann durch e<strong>in</strong>e<br />

Standl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er lokale Tangente oder Sekante angenähert.<br />

Bevor wir <strong>die</strong> Lösungsmöglichkeiten von (3.5) genauer besprechen, müssen wir erst e<strong>in</strong>mal noch <strong>die</strong><br />

Gleichungen (3.1) bis (3.4) präzisieren. Die Gleichungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abb. 10 noch e<strong>in</strong>mal graphisch zusam-<br />

15<br />

oder<br />

(3.8)

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