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Kleine Einführung in die Astronavigation und Astronomie 1 Einleitung

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[−π/2, π/2] auszuwählen. Zur Bestimmung der Länge λ1 nutzen wir den S<strong>in</strong>ussatz<br />

s<strong>in</strong>(KüG0)<br />

s<strong>in</strong>( π 2 − ϕ0) = s<strong>in</strong>(λ1 − λ0)<br />

s<strong>in</strong>( s R<br />

)<br />

♁<br />

λ1 = λ0 + as<strong>in</strong> �s<strong>in</strong>(KüG0)<br />

s<strong>in</strong>(<br />

cos(ϕ1)<br />

s<br />

)<br />

R♁ �<br />

λ1 = λ0 + as<strong>in</strong> �s<strong>in</strong>(KüG0)<br />

cos(ϕ1)<br />

oder<br />

(Bogenmaß)<br />

s<br />

s<strong>in</strong>(<br />

60 sm )�<br />

Hier ist <strong>die</strong> Mehrdeutigkeit des Arkuss<strong>in</strong>us schon unangenehmer. Die Länge λ1 kann im gesamten W<strong>in</strong>kelbereich<br />

liegen <strong>und</strong> wir haben immer zwei Lösungen zur Auswahl: mit jedem λ1 ist auch π − λ1 e<strong>in</strong>e<br />

Lösung. Das Problem ist aber hier noch nicht so gravierend, denn wir haben immer e<strong>in</strong>e grobe Vorstellung,<br />

wo wir landen wollen.<br />

Ist es wirklich e<strong>in</strong>mal nicht ganz klar, z.B. wenn |λ1 − λ0| dicht bei π/2 liegt, entscheiden wir folgendermaßen.<br />

Für <strong>die</strong> beiden Lösungen gilt: würden wir e<strong>in</strong> bischen weiter segeln <strong>und</strong> s etwas vergrößern,<br />

würde <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>en Fall ϕ1 zunehmen <strong>und</strong> wir nähern uns dem Zielpunkt mit östlichem Kurs, <strong>in</strong> dem<br />

anderen Fall würde ϕ1 abnehmen <strong>und</strong> wir würden ihn mit westlichem Kurs erreichen. Es ist aber sofort<br />

klar, dass wir auf e<strong>in</strong>em Großkreis e<strong>in</strong>e anfängliche östliche oder westlich Richtung immer beibehalten<br />

werden. Somit ist <strong>die</strong> Lösung e<strong>in</strong>deutig durch unseren Anfangskurs KüG0 bestimmt: ist er nach Osten<br />

gerichtet, muß λ1 auch am Zielort mit zunehmendem s anwachsen. Mit e<strong>in</strong>em KüG0 nach Westen muß<br />

λ1 immer, auch am Zielort, mit zunehmender Strecke s abnehmen.<br />

Während der Versegelung auf dem Großkreis muss der Kurs immer nachgeregelt werden. Der KüG0<br />

<strong>in</strong> (2.8) <strong>und</strong> (2.9) ist nur der Kurs, mit dem wir loslegen. Nach dem S<strong>in</strong>ussatz (D.4) gilt entlang der<br />

Kursstrecke für den Kurs, den wir bei Erreichen der Breite ϕ absetzen müssen<br />

s<strong>in</strong>(π − KüG)<br />

s<strong>in</strong>( π s<strong>in</strong>(KüG0)<br />

=<br />

2<br />

− ϕ0) s<strong>in</strong>( π oder<br />

2<br />

− ϕ)<br />

KüG = as<strong>in</strong> � s<strong>in</strong>(KüG0) cos(ϕ0) �<br />

cos(ϕ)<br />

(2.9)<br />

(2.10)<br />

Diese Gleichung kann wahlweise <strong>in</strong> Bogenmaß oder Gradmaß aufgefasst werden. Die Breite ϕ an jeder<br />

Stelle der Strecke können wir auch aus der jeweils zückgelegten Distanz berechnen. Dazu benutzen wir<br />

(2.8) <strong>und</strong> ermitteln ϕ wie ϕ1, <strong>in</strong>dem wir dort für s <strong>die</strong> jeweils zurückgelegte Strecke vom Startpunkt<br />

e<strong>in</strong>setzten. Das leidige Problem der Mehrdeutigkeit des Arkuss<strong>in</strong>us (2.10) behandeln wir im folgenden<br />

Absatz, wir müssen dazu etwas ausholen.<br />

Der Kurs KüG kann, wie wir oben festgestellt haben, nie se<strong>in</strong>e Ost-West-Orientierung ändern, wohl<br />

aber <strong>die</strong> <strong>in</strong> Nord-Südrichtung. Je weiter wir uns den Polen auf e<strong>in</strong>em Großkreiskurs nähern, desto kle<strong>in</strong>er<br />

wird der Wert für cos(ϕ) im Nenner von (2.10). Der Kurs KüG muss also bei Entfernung vom Äquator<br />

immer mehr <strong>in</strong> Ost- bzw. Westrichtung korrigiert werden, bis mit | s<strong>in</strong>(KüG0)| = 1 <strong>die</strong> höchstmögliche<br />

Breite erreicht ist <strong>und</strong> der Kurs genau <strong>in</strong> Ost- oder Westrichtung weist. Diese Breite des Scheitelpunktes<br />

unserer Kursbahn lautet somit<br />

ϕmax = ±acos| s<strong>in</strong>(KüG0) cos(ϕ0)| (2.11)<br />

Die Distanz vom Startpunkt zum Scheitelpunkt erhalten wir wieder aus dem Seitenkos<strong>in</strong>ussatz, wobei<br />

wir ausnutzen, dass der Kursw<strong>in</strong>kel im Scheitelpunkt gerade π/2 oder 3π/2 beträgt.<br />

cos( π<br />

2 − ϕ0) = s<strong>in</strong>( smax<br />

) s<strong>in</strong>(<br />

R♁ π<br />

2 − ϕmax) cos( π<br />

) + cos(smax ) cos(<br />

2 R♁ π<br />

− ϕmax)<br />

2<br />

= cos( smax<br />

) s<strong>in</strong>(ϕmax)<br />

R♁ oder<br />

smax<br />

R♁ = acos � s<strong>in</strong>(ϕ0) �<br />

s<strong>in</strong>(ϕmax)<br />

(Bogenmaß)<br />

7

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