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Kleine Einführung in die Astronavigation und Astronomie 1 Einleitung

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dicht am Horizont <strong>die</strong> Refraktion am grössten ist, werden wir das Gestirn <strong>in</strong> dem Augenblick, <strong>in</strong>dem <strong>die</strong><br />

geozentrische Höhe gerade den Wert Null annimmt, immer noch knapp über dem Horizont sehen. Je nach<br />

atmosphärischen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> Standhöhe beträgt <strong>die</strong> beobachtete Höhe über der Kimm dann etwa<br />

+30 ′ , also etwa e<strong>in</strong>en Sonnendurchmesser (32 ′ im Mittel).<br />

Umgekehrt beträgt <strong>die</strong> geozentrische Höhe H für das beobachtete Auftauchen oder Verschw<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>es<br />

Himmelskörpers bei atmosphärischen Standardbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Augenhöhe von 0 m [4]<br />

H Gestirn<br />

+0 ◦ 08 ′ Mond Auf/Abtauchen der Oberkante, wegen der Parallaxe steht er tiefer<br />

-0 ◦ 34 ′ Sterne gilt auch für Planeten<br />

-0 ◦ 50 ′ Sonne Auf/Abtauchen der Oberkante<br />

Für <strong>die</strong> 32 ′ ihres Durchmessers braucht <strong>die</strong> Sonne 2 m 08 s um auf- oder unterzutauchen, wenn sie am<br />

Äquator senkrecht auf den Horizont trifft. Bei höheren Breiten verlängert sich <strong>die</strong>se Zeit aber erheblich<br />

(siehe unten). Aber selbst, wenn der Oberkante des Sonne unter dem Horizont verschw<strong>und</strong>en ist, werden<br />

noch höhere Schichten der Atmospäre beleuchtet <strong>und</strong> das dort produzierte Streulicht läßt <strong>die</strong> Himmelshelligkeit<br />

erst langsam abkl<strong>in</strong>gen. Je nach Empf<strong>in</strong>dlichkeit für <strong>die</strong>se Resthelligkeitgibt es verschiedene<br />

Def<strong>in</strong>itionen der Dämmerungsdauer. Sie ist def<strong>in</strong>iert als <strong>die</strong> Zeit zwischen dem Verschw<strong>in</strong>den der Oberkante<br />

der Sonne bis zu dem Zeitpunkt zu dem das Sonnenzentrum <strong>die</strong> folgenden geozentrischen Höhen<br />

erreicht hat.<br />

-6 ◦ Sonne bürgerliche Dämmerung (Bürgersteige werden hochgeklappt)<br />

-12 ◦ Sonne nautische Dämmerung (hell genug, um den Horizont noch ausmachen zu<br />

können)<br />

-18 ◦ Sonne astronomische Dämmerung (dunkel genug, um das Sternteleskop aufzumachen)<br />

Die Höhen s<strong>in</strong>d negativ, da sie natürlich unter dem Horizont liegen. Diese Werte s<strong>in</strong>d Konventionen <strong>und</strong><br />

dürfen nicht allzu genau genommen werden. Die eigene Sehkraft <strong>und</strong> atmosphärische Sichtbed<strong>in</strong>gungen<br />

können zu erheblichen Modifikationen führen. Die nautische Dämmerung nach der obigen Konvention<br />

dauert somit 48 m am Äquator <strong>und</strong> entsprechend länger auf höheren Breiten. In <strong>die</strong>ser Zeit ist der Horizont<br />

gerade noch auszumachen, <strong>die</strong> helleren Sterne aber auch, so dass wir <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Zeit Sternhöhen<br />

messen können.<br />

N<br />

LHA<br />

P<br />

W<br />

Z<br />

A-<br />

E<br />

S<br />

Abbildung 34: Bahn e<strong>in</strong>es Himmelskörpers im<br />

Horizontalsystem. Die Sterne deuten den Aufgang,<br />

<strong>die</strong> Kulm<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> den Untergang an.<br />

Es muss zwischen dem St<strong>und</strong>enw<strong>in</strong>kel LHA<br />

<strong>und</strong> dem Azimut A unterschieden werden. Ihr<br />

Zusammenhang ist <strong>in</strong> (8.26) angegeben.<br />

Setzen wir h = 0 <strong>in</strong> den Gleichungen (3.5), (3.6) <strong>und</strong> (3.7), erhalten wir Gleichungen für den Stun-<br />

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