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Kleine Einführung in die Astronavigation und Astronomie 1 Einleitung

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45<br />

40<br />

35<br />

r<br />

s<br />

60sm | H/1 |<br />

-30 -25 -20 -15 -10 -5 0<br />

Abbildung 31: Konstruktion der Standl<strong>in</strong>ie nach St.Hilaire auf der Erdkugel <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Mercatorkarte<br />

dargestellt. Wie <strong>in</strong> Abb. 29 ist � <strong>die</strong> Position des Beobachters, dessen gemessene wahre Höhe H für <strong>die</strong><br />

Standl<strong>in</strong>ienberechnung benutzt wurde, � bezeichnet <strong>die</strong> vorgewählte Rechenposition, + den Endpunkt<br />

mit der Interceptentfernung von � entlang der Azimutl<strong>in</strong>ie, hier bei negativem ∆H. Die Senkrechte durch<br />

+ ist schließlich <strong>die</strong> Standl<strong>in</strong>ie. Die Rechenpostion hat e<strong>in</strong>en für praktische Fälle e<strong>in</strong>en viel zu großen<br />

Abstand von der wahren Position. Er wurde gewählt, um das Konstruktionspr<strong>in</strong>zip auch auf der Kugel<br />

noch sichtbar zu machen. Die wahre Höhengleiche ist gestrichelt dargestellt. ∆s <strong>und</strong> ∆r s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Abstand<br />

entlang der Standl<strong>in</strong>e <strong>und</strong> <strong>die</strong> Abweichung für <strong>die</strong>se Stelle de Standl<strong>in</strong>ie von der wahren Höhengleiche.<br />

Hr + ∆H = H gesehen wird. Ist ∆H < 0 wie <strong>in</strong> dem Beispiel <strong>in</strong> Abb. 31, muss der Endpunkt (+) um<br />

R ♁|∆H| = 60 sm |∆H/1 ◦ | weiter vom Gestirn weg liegen als <strong>die</strong> Rechenposition, da e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Höhe<br />

H als <strong>die</strong> Höhe Hr am Rechenort gemessen wurde. Wieder gilt: R ♁|∆H| ist <strong>die</strong> Länge der Strecke, wenn<br />

∆H <strong>in</strong> Bogenmaß angegeben wird. Benutzen wir ∆H <strong>in</strong> Grad beträgt sie 60 sm |∆H/1 ◦ |. Der Endpunkt<br />

(+) der Interceptstrecke ist nach <strong>die</strong>ser Konstruktion e<strong>in</strong> Punkt auf der wahren Höhengleiche. Als letztes<br />

zeichnen wir durch <strong>die</strong>sen Endpunkt e<strong>in</strong>e Senkrechte zur Azimutl<strong>in</strong>ie. Sie ist <strong>die</strong> gesuchte Standl<strong>in</strong>ie, <strong>die</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> Höhengleiche tangential annähert.<br />

In Abb. 31 ist wieder wegen der besseren Sichtbarkeit <strong>die</strong> vorgewählten Rechenpostion <strong>in</strong> recht großem<br />

Abstand von der wahren Postion gewählt. Auf <strong>die</strong>se Weise zeigt <strong>die</strong> Konstruktion auch deutlich <strong>die</strong><br />

Differenz zwischen der Höhengleiche (<strong>in</strong> Abb. 31 blau gestrichelt) <strong>und</strong> Standl<strong>in</strong>ie (schwarz durchgezogen).<br />

Diese Abweichung ∆r der Standl<strong>in</strong>ie von der Höhengleiche wächst mit zunehmendem Abstand ∆s entlang<br />

der Standl<strong>in</strong>ie vom Endpunkt (+) der Interceptstrecke (siehe Abb. 31). Sie ist außerdem stark vom<br />

Radius R ♁(π/2 − H) der Höhengleiche <strong>und</strong> damit von der gemessenen Höhe H abhängig. Wir können<br />

<strong>die</strong> Abweichung für e<strong>in</strong>en beliebigen Punkt auf der Standl<strong>in</strong>ie leicht e<strong>in</strong> sphärisches Dreieck berechnen.<br />

Das Dreieck wird aus Bildpunkt des Gestirns, Schnittpunkt (+) von Azimutl<strong>in</strong>ie <strong>und</strong> Standl<strong>in</strong>ie <strong>und</strong> dem<br />

Punkt im Abstand ∆s auf der Standl<strong>in</strong>ie, für den wir den Fehler berechnen wollen, gebildet. Die Seiten<br />

<strong>die</strong>ses Dreiecks s<strong>in</strong>d π/2 − H, ∆s <strong>und</strong> π/2 − H ′ , wobei letzterer <strong>die</strong> fehlerhafte Zenitdistanz von unserem<br />

Punkt auf der Standl<strong>in</strong>ie ist. Desweiteren kennen wir von <strong>die</strong>sem Dreieck noch e<strong>in</strong>en Innenw<strong>in</strong>kel, nämlich<br />

den rechten W<strong>in</strong>kel <strong>in</strong> dem Schnittpunkt (+) von Azimutl<strong>in</strong>ie <strong>und</strong> Standl<strong>in</strong>ie, der der Seite π/2 − H ′<br />

gegenüber liegt. Der Seitenkos<strong>in</strong>ussatz ergibt dann<br />

cos( π<br />

2 − H′ ) = cos( ∆s<br />

) cos(<br />

R♁ π<br />

− H) oder für den Abstand <strong>in</strong> Seemeilen<br />

2<br />

∆r = 60 sm (H′ − H)<br />

1◦ = 60 sm<br />

1◦ � � 1<br />

as<strong>in</strong> s<strong>in</strong>(H) cos( ◦ ∆s<br />

60 sm )� − H �<br />

45<br />

A<br />

(8.10)

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