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Kleine Einführung in die Astronavigation und Astronomie 1 Einleitung

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entsprechend π − 2α2 für Dreieck ACX. Damit ist W<strong>in</strong>kel δ<br />

δ = 2π − (π − 2α1) − (π − 2α2) = 2α1 + 2α2 = 2α<br />

Teilen wir nun Dreieck BCX durch <strong>die</strong> gestrichelten Gerade <strong>in</strong> zwei<br />

spiegelbildliche, rechtw<strong>in</strong>klige Dreiecke so muss nach Def<strong>in</strong>ition<br />

des S<strong>in</strong>us gelten<br />

a/2<br />

r<br />

δ<br />

= s<strong>in</strong>( ) = s<strong>in</strong>(α) oder<br />

2<br />

s<strong>in</strong> α<br />

a<br />

= 1<br />

2r<br />

Dieses Verhaltniss gibt also immer den gleichen Betrag, auch wenn<br />

wir A durch B oder C ersetzen. �<br />

B Bogen- oder Gradmaß<br />

2<br />

C<br />

r<br />

- 2 2<br />

1 A B<br />

a<br />

X<br />

r r<br />

Es ist <strong>in</strong> vielen Formel bei Ableitungen vorausgesetzt, dass W<strong>in</strong>kel <strong>in</strong> Bogenmaß e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Das hat den Vorteil, dass <strong>die</strong> Länge e<strong>in</strong>es Bogensegmentes mit W<strong>in</strong>kel φ <strong>und</strong> Radius R e<strong>in</strong>fach Rφ<br />

beträgt. Zudem entfallen lästige Koeffizienten bei der Differention. Für parktische Rechnungen ist jedoch<br />

manchmal auch das Gradmaß von Vorteil.<br />

Ist der Radius R derjenige der Erde R ♁, ist z.B. <strong>die</strong> Bogenm<strong>in</strong>ute e<strong>in</strong>e praktische E<strong>in</strong>heit für <strong>die</strong><br />

W<strong>in</strong>kelangabe von φ. E<strong>in</strong> Bogensegment auf e<strong>in</strong>em Großkreis mit dem Radius R ♁ <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Zentralw<strong>in</strong>kel<br />

im Erdzentrum von e<strong>in</strong>er Bogenm<strong>in</strong>ute hat auf der Erdoberfläche etwa <strong>die</strong> Länge e<strong>in</strong>er Seemeile. Durch<br />

<strong>die</strong> Abplattung der Erde hat der Abstand zwischen Erdoberfläche <strong>und</strong> Erdzentrum nicht überall den<br />

Wert 6378 km des mittleren Erdradius. Bei den für uns wichtigeren niederen <strong>und</strong> mittleren Breiten ist<br />

der Abstand vom Erdmittelpunkt größer, aber <strong>die</strong> Krümmung der Erdoberfläche ist stärker <strong>und</strong> somit<br />

ist e<strong>in</strong> etwas kle<strong>in</strong>erer Radius relavant. Mit R ♁ = 6367km ist<br />

π φ<br />

R♁φ = R♁ 180<br />

1 ◦ = R ♁<br />

π φ φ φ<br />

= 60 sm = 1 sm<br />

10800 1 ′ 1◦ 1 ′<br />

Unsere Konvention: wird e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>kel mit e<strong>in</strong>er Strecke multipliziert, ist immer das Bogenmaß vorrausgesetzt<br />

oder der W<strong>in</strong>kel wird explizit durch e<strong>in</strong>e Grade<strong>in</strong>heit divi<strong>die</strong>rt.<br />

Ist der W<strong>in</strong>kel Argument e<strong>in</strong>er trigonometrischen Funktion, wird nicht explizit angegeben, ob der<br />

W<strong>in</strong>kel <strong>in</strong> Grad oder Bogenmaß gefordert ist. Es wird implizit immer vorausgesetzt, dass der “richtige”<br />

Kos<strong>in</strong>us oder S<strong>in</strong>us mit dem “richtigen” Argument zusammensteht. Streng genommen, s<strong>in</strong>d es aber zwei<br />

verschiedene Funktionen, z.B.<br />

s<strong>in</strong>RAD(φ) (φ <strong>in</strong> Bogenmaß) , s<strong>in</strong>DEG(φ) = s<strong>in</strong>RAD( π<br />

φ) (φ <strong>in</strong> Gradmaß)<br />

180◦ Wir werden der allgeme<strong>in</strong>en Konvention folgend beide Funktionen e<strong>in</strong>fach mit s<strong>in</strong> bezeichnen Dem Taschenrechner<br />

müßen wir das aber explizit sagen, welche <strong>die</strong>ser Funktionen wir me<strong>in</strong>en, <strong>in</strong>dem wir auf den<br />

DEG oder RAD Modus umschalten.<br />

Für <strong>die</strong> trigonometrischen Umkehrfunktionen gilt analoges:<br />

as<strong>in</strong>RAD(x) (ergibt W<strong>in</strong>kel <strong>in</strong> Bogenmaß) ,<br />

as<strong>in</strong>DEG(x) = 180◦<br />

π as<strong>in</strong>RAD(x) (ergibt W<strong>in</strong>kel <strong>in</strong> Gradmaß)<br />

Das Bogenmaß hat den Vorteil, dass bei kle<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>keln der S<strong>in</strong>us, Tangens <strong>und</strong> ihre Umkehrfunktionen<br />

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