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Kleine Einführung in die Astronavigation und Astronomie 1 Einleitung

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denw<strong>in</strong>kel LHA0 <strong>und</strong> den Azimut A0 zum Zeitpunkt des geometrischen Auf/Untergangs.<br />

A0 = π<br />

2 − as<strong>in</strong>� s<strong>in</strong>(δ) �<br />

cos(ϕ)<br />

0 = cos(LHA0) cos(δ) cos(ϕ) + s<strong>in</strong>(δ) s<strong>in</strong>(ϕ) oder<br />

cos(LHA0) = − tan(δ) tan(ϕ) (8.24)<br />

<strong>und</strong> s<strong>in</strong>(δ) = cos(A0) cos(ϕ) oder<br />

(Aufgang), A0 = 3π<br />

2 + as<strong>in</strong>� s<strong>in</strong>(δ) �<br />

cos(ϕ)<br />

(Untergang) (8.25)<br />

s<strong>in</strong>(|LHA0|) cos(δ) = − s<strong>in</strong>(H0) (8.26)<br />

Mit (8.24) können wir <strong>die</strong> Zeit des Auf- <strong>und</strong> Untergangs zum<strong>in</strong>dest für Sterne direkt berechnen. Die Gleichung<br />

liefert, da der Kos<strong>in</strong>us symmetrisch ist, beide St<strong>und</strong>enw<strong>in</strong>kel ±|LHA0| für Auf- <strong>und</strong> Untergang. Ist<br />

<strong>die</strong> rechte Seite negativ, wird |LHA0| > π<br />

2 . Ist sie negativ, z.B. bei e<strong>in</strong>em Stern mit negativer Dekl<strong>in</strong>ation<br />

beobachtet auf nördlicher Breite, wird |LHA0| < π <strong>und</strong> der Stern ist weniger als 12 St<strong>und</strong>en sichtbar.<br />

2<br />

Ist <strong>die</strong> rechte Seite kle<strong>in</strong>er als e<strong>in</strong>s, geht der Stern gar nicht unter, ist sie größer als e<strong>in</strong>s ist er auf der<br />

gegebenen Breite niemals sichtbar. Die Bed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>en zirkumpolaren Stern bei der Breite ist also<br />

tan(δ) tan(ϕ) > 1 oder mit (A.10) cos(δ + ϕ) > 0 bzw. δ + ϕ > π<br />

2 .<br />

Bei Sonne, Mond <strong>und</strong> Planeten hängt allerd<strong>in</strong>gs auch <strong>die</strong> Dekl<strong>in</strong>ation etwas von der Zeit ab, <strong>und</strong> wir<br />

müssen <strong>die</strong> Auf- <strong>und</strong> Untergangszeit im Pr<strong>in</strong>zip iterativ lösen, <strong>in</strong>dem wir zunächst <strong>die</strong> Dekl<strong>in</strong>ation für <strong>die</strong><br />

ungefähre Zeit <strong>in</strong> (8.24) e<strong>in</strong>setzen, damit e<strong>in</strong>e bessere Schätzung der Zeit berechnen, dann <strong>die</strong> Dekl<strong>in</strong>ation<br />

korrigieren <strong>und</strong> wieder <strong>in</strong> (8.24) e<strong>in</strong>setzen, . . . . Meist reicht e<strong>in</strong> Iterationsschritt.<br />

Gleichung (8.25) <strong>die</strong>nt dazu, den Azimut zum Zeitpunkt des Auf- <strong>und</strong> Untergangs zu berechnen,<br />

um ihn z.B. für e<strong>in</strong>e Kompasskontrolle zu benutzen. Dies wird besonders e<strong>in</strong>fach, wenn wir e<strong>in</strong>en Himmelskörper<br />

mit der Dekl<strong>in</strong>ation 0 auswählen oder wir uns<strong>in</strong> der Nähe des Äquators bef<strong>in</strong>den. Für Sterne<br />

mit verschw<strong>in</strong>dender Dekl<strong>in</strong>ation oder für <strong>die</strong> Sonne zur Zeit der Equ<strong>in</strong>oxien ist δ=0 <strong>und</strong> A0 immer π/2<br />

(Aufgang) oder 3π/2 (Untergang) unabhängig von unserer eigenen Breite. In der Nähe des Äquators ist<br />

wiederum ϕ ∼ 0 <strong>und</strong> damit wird A0 ∼ π/2 − δ (Aufgang) oder 3π/2 + δ (Untergang).<br />

Für höhere Breiten müssen wir genauer rechnen, aber auch <strong>die</strong> Azimutpeilung wird problematischer,<br />

weil <strong>die</strong> Himmelskörper sich unter e<strong>in</strong>em immer flacheren W<strong>in</strong>kel Θ gegen den Horizont bewegen<br />

(Abb. 34). Der Azimut verändert sich dann deutlich mit der Zeit <strong>und</strong> wir müssen <strong>die</strong> Zeit der richtigen<br />

Kimmhöhe h = 0, immer genauer erwischen.<br />

A 0<br />

>0<br />

E<br />

=0<br />

horizon<br />

Abbildung 35: Graphische Veranschaulichung des<br />

Neigungungsw<strong>in</strong>kels Θ der sichtbaren Gestirnsbahn,<br />

hier beim Aufgang. Gestirne mit der Dekl<strong>in</strong>ation<br />

δ = 0 gehen immer genau im Osten auf, unabhängig<br />

von der eigenen Breite. Für andere Dekl<strong>in</strong>ationen ist<br />

der Azimut A0 durch (8.25) gegeben.<br />

Den W<strong>in</strong>kel Θ bekommen wir wieder aus (3.6). Wenn das Gestirn sich am Himmel bewegt, verändern<br />

sich hauptsächlich Azimut A <strong>und</strong> Höhe H. Die Dekl<strong>in</strong>ation bewegt sich auch e<strong>in</strong> wenig, aber das wollen<br />

wir vernachlässigen. Das Verhältnis der zeitlichen Änderung dH/dt der Höhe zur zeitlichen Änderung<br />

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