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Kleine Einführung in die Astronavigation und Astronomie 1 Einleitung

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mit Leben ermöglichenden Bed<strong>in</strong>gungen besitzen könnte. E<strong>in</strong> weiteres e<strong>in</strong>drucksvolles Sternbild auf dem<br />

Weg zum Adler ist der Skorpion (Scorpius) mit dem α-Stern Antares, knapp südlich der Ekliptik <strong>und</strong> am<br />

besten im Sommer sichtbar. Zwischen dem Schwanz des Skorpions im Süden <strong>und</strong> dem Adler liegt noch<br />

das Sternbild Schütze (Sagittarius). Hier liegt das Zentrum der Milchstraße <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Entfernung von etwa<br />

25000 Lichtjahren. Es ist durch Nebel verhüllt <strong>und</strong> kann daher nur durch se<strong>in</strong>e Radiostrahlung <strong>und</strong> im<br />

Infraroten Licht geortet werden. Aus der Sternbewegung <strong>in</strong> der Nähe des Zentrums schließt man auf das<br />

Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es schwarzen Lochs mit e<strong>in</strong>igen Millionen Sonnenmassen. Wir selbst umkreisen <strong>die</strong>ses<br />

Zentrum auch, e<strong>in</strong> galaktisches Jahr dauert für uns schlappe 230 Millionen Jahre.<br />

G Präzessionskorrektur<br />

Durch <strong>die</strong> Bewegung der Equatorebene <strong>und</strong> der Ekliptik gegene<strong>in</strong>ander wandert der Frühl<strong>in</strong>gspunkt,<br />

der ja <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Richtung der Schnittgerade der beiden Ebenen bezeichnet. Dies ist schmerzhaft <strong>in</strong>sofern,<br />

als der Frühl<strong>in</strong>gspunkt <strong>die</strong> Referenzrichtung für das ekliptikale <strong>und</strong> das equatoriale Koord<strong>in</strong>atensystem<br />

def<strong>in</strong>iert<br />

Die folgenden Formeln von [5] ermöglichen e<strong>in</strong>e “low precision” Version der Umrechnung der Koord<strong>in</strong>aten<br />

des equatorialen Systems auf den Äquator <strong>und</strong> Ekliptik e<strong>in</strong>er Zeit T1, wenn sich <strong>die</strong> Ausgangskoord<strong>in</strong>aten<br />

auf <strong>die</strong> Zeit T0 beziehen. Ähnlich wie <strong>in</strong> (4.2) s<strong>in</strong>d T0,1 jeweils <strong>die</strong> Zeit seit dem 1. Jan 2000,<br />

12 h ·0, jetzt aber <strong>in</strong> Jahren ausgedrückt<br />

2555.5 + d<br />

T = (G.1)<br />

365.25<br />

wobei d wieder <strong>die</strong> Julianischer Tage seit dem 31. Dezember 2006 s<strong>in</strong>d (angefangen mit d=1 für den<br />

1. Januar 2007). Zur angestrebten Genauigkeit reichen uns <strong>die</strong> Tage d, St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> M<strong>in</strong>uten können<br />

unberücksichtigt bleiben.<br />

S<strong>in</strong>d α0 <strong>und</strong> δ0 <strong>die</strong> Rektazension <strong>und</strong> Dekl<strong>in</strong>ation bezogen auf den mittleren Äquator <strong>und</strong> den<br />

Frühl<strong>in</strong>gspunkt zur Zeit T0, so s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Koord<strong>in</strong>aten<br />

α1 = α0+ � 3 s ·1 + 1 s ·3 s<strong>in</strong>(α0) tan(δ0) � (T1 − T0) (G.2)<br />

δ1 = δ0+20 ′′ cos(α0) (T1 − T0) (G.3)<br />

jetzt bezogen auf den mittleren Äquator <strong>und</strong> den Frühl<strong>in</strong>gspunkt zur Zeit T1. Die Rektazension α ist<br />

hier wie üblich <strong>in</strong> Zeite<strong>in</strong>heiten angegeben, <strong>die</strong> Korrektur <strong>in</strong> Sek<strong>und</strong>en. Die Änderung der Dekl<strong>in</strong>ation ist<br />

dagegen <strong>in</strong> Bogensek<strong>und</strong>en angegeben. Die Näherungsformel funktioniert nicht mehr gut, wenn δ0 → π/2<br />

da dann <strong>die</strong> Tangensfunktion sehr groß wird. E<strong>in</strong> Trost: je näher unser Stern am Pol liegt, desto weniger<br />

genau müssen wir <strong>die</strong> Rektazension kennen, am Pol selbst ist sie gar nicht mehr def<strong>in</strong>ert.<br />

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