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Kleine Einführung in die Astronavigation und Astronomie 1 Einleitung

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Um <strong>die</strong> Orientierung des oberen Indexspiegels zu überprüfen, stellen wir <strong>die</strong> Alhidade auf e<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>kel<br />

von ∼ 60 ◦ e<strong>in</strong> <strong>und</strong> blicken von oben auf den Sextanten <strong>und</strong> zwar auf <strong>die</strong> Unterkante des Indexspiegels.<br />

Wir können dann den Indexbogen sowohl direkt als auch im Indexspiegel sehen (Abb. 20). Das direkte<br />

<strong>und</strong> das Spiegelbild des Indexbogen müssen ohne Versatz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ander übergehen.<br />

Die Orientierung des unteren Horizontspiegels kann man überprüfen, <strong>in</strong>dem man <strong>die</strong> Alhidade so verstellt,<br />

dass beide Visierl<strong>in</strong>ien parallel verlaufen wie <strong>in</strong> der rechten Abb. 18. Die beiden Sextantenbilder<br />

haben dann ke<strong>in</strong>en vertikalen Versatz mehr, d.h. bei e<strong>in</strong>em Halbsichtsextanten ist dann ke<strong>in</strong> vertikaler<br />

Versatz der Horizontl<strong>in</strong>ie zwischen den Bildhälften sichtbar, beim Vollsichtsextanten kommen <strong>die</strong> zwei<br />

Horizontbilder vertikal zur Deckung Steht der Horizontspiegel nicht senkrecht auf der Sextantenebene,<br />

ist aber noch e<strong>in</strong> horizontaler Versatz der beiden Bilder zu sehen. Er wird deutlich, wenn wir mit unverändertem<br />

Sextanten e<strong>in</strong> vertikales Objekt, e<strong>in</strong>en Mast oder Leuchtturm anpeilen.<br />

E<strong>in</strong> letzter, von uns e<strong>in</strong>fach behebbarer Fehler ist <strong>die</strong> Fehljustierung des Teleskops, durch das man<br />

auf den Horizontalspiegel sieht. Se<strong>in</strong>e Achse muss exakt parallel zu der Sextantenebene verlaufen. Ist das<br />

nicht der Fall, werden gemessene W<strong>in</strong>kel zu groß angezeigt. Zur Überprüfung br<strong>in</strong>gen wir im Sextanten<br />

zwei Sterne zur Deckung, <strong>die</strong> 90 ◦ oder mehr ause<strong>in</strong>ander liegen. Diese Deckung muß über das gesamte<br />

Bildfeld erhalten bleiben wenn wir das Sternpaar vom rechten Rand des Bildfeldes zum l<strong>in</strong>ken wandern<br />

lassen. Die Teleskophalterung sollte mit Stellschrauben ausgestattet se<strong>in</strong>, mit denen <strong>die</strong> Ausrichtung des<br />

Teleskops korrigiert werden kann. Bei Halbsichtsextanten läßt sich <strong>die</strong> Überprüfung auf <strong>die</strong>se Weise nicht<br />

durchführen, denn es ist ja im Teleskop ke<strong>in</strong>e echte Überdeckung der der beiden Sternbilder zusehen.<br />

E<strong>in</strong>e alternative Überprüfung kann folgendermaßen durchgeführt werden: Wir legen den Sextanten mal<br />

auf <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e, mal auf <strong>die</strong> andere Seite auf e<strong>in</strong>e ebene Tischplatte. Das Telekop blickt dabei immer an<br />

e<strong>in</strong>e Stelle gegen <strong>die</strong> Zimmerwand, an der wir e<strong>in</strong>en Zollstock senkrecht aufgestellt haben. Wir messen<br />

<strong>in</strong> beiden Fällen <strong>die</strong> jeweilige Höhe der des Teleskops über der Tischplatte (z.B. <strong>die</strong> jeweilige Unterkante<br />

des Objektivs) <strong>und</strong> lesen <strong>die</strong> Höhe am Zollstock ab, <strong>die</strong> <strong>in</strong> der Mitte des Bildfeldes des Telekops beim<br />

Durchsehen zu sehen ist. Die Differenz der Höhen über der Tischplatte muss mit der Differenz der<br />

Zollstockhöhen übere<strong>in</strong>stimmen.<br />

Natürlich muss nach jeder Manipulation der Spiegelstellschrauben oder der Teleskophalterung der<br />

Indexfehler neu bestimmt werden, denn er wird <strong>in</strong> der Regel durch <strong>die</strong>se E<strong>in</strong>griffe verändert.<br />

7 Reduktion der Gestirnshöhe<br />

Der gemessene W<strong>in</strong>kel zwischen Gestirn <strong>und</strong> sichtbarem Horizont ist leider noch nicht <strong>die</strong> gesuchte Gestirnshöhe,<br />

<strong>die</strong> idealerweise vom Erdmittelpunkt aus gemessen werden müsste, denn auf <strong>die</strong>sen Punkt<br />

beziehen sich <strong>die</strong> tabellierten Jahrbuch- <strong>und</strong> gerechneten Ephemeridenwerte. Noch weitere Korrektu-<br />

Abbildung 20: Überprüfung des Indexspiegels e<strong>in</strong>es Sextanten<br />

durch <strong>die</strong> sichtbare Kont<strong>in</strong>uität des direkten <strong>und</strong> des des<br />

gespiegelten Indexbogens. Diese wird sichtbar, wenn man,<br />

wie <strong>in</strong> der Zeichnung angedeutet, von schräg oben auf den<br />

Indexspiegel sieht. Die Alhidade muss dazu auf e<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>kel<br />

um <strong>die</strong> 60 ◦ gestellt werden, das Teleskop weggeklappt<br />

oder aus se<strong>in</strong>er Halterung genommen werden.<br />

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