Kleine Einführung in die Astronavigation und Astronomie 1 Einleitung
Kleine Einführung in die Astronavigation und Astronomie 1 Einleitung
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mehr als 38 ′ h<strong>in</strong>zukommen. Die Strichmarken der Nonius- <strong>und</strong> M<strong>in</strong>utenskala stimmen bem Noniuswert<br />
3 übere<strong>in</strong>, der M<strong>in</strong>utenwert des W<strong>in</strong>kels beträgt somit 38 ′ ·3.<br />
Die M<strong>in</strong>utentrommel darf natürlich ke<strong>in</strong> Spiel haben, muss andererseits aber auch leicht beweglich<br />
bleiben. Es ist kaum zu vermeiden, dass e<strong>in</strong> solches mechanischen System e<strong>in</strong>en endlichen Schlupf besitzt.<br />
Es ist daher ratsam, bei Messungen <strong>die</strong> Alhidade immer von der gleichen Seite <strong>in</strong> <strong>die</strong> Endposition zu<br />
bewegen, <strong>die</strong> auch bei der Bestimmung des Indexfehlers benutzt wurde. Die Messgenauigkeit beträgt etwa<br />
0 ′ ·5. Nur bei e<strong>in</strong>em präzise gearbeiten Sextanten, sorgfältiger Be<strong>die</strong>nung <strong>und</strong> besten äußeren Bed<strong>in</strong>gungen<br />
werden wir den Fehler für <strong>die</strong> E<strong>in</strong>zelmessung auf ∼ 0 ′ ·2 halbieren können.<br />
Für Höhenmessungen ist es zudem wichtig, dass der Sextant auch wirklich vertikal gehalten wird.<br />
Jede Neigung vergrößert den gemessenen W<strong>in</strong>kel. Aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong>e wird <strong>die</strong> Messung ausgependelt:<br />
Neigen wir den Sextanten leicht nach rechts <strong>und</strong> l<strong>in</strong>ks muss das Gestirn nach oben über den Horizont<br />
auswandern. Hat das Gestirn <strong>die</strong> tiefste Bildposition erreicht, halten wir den Sextanten vertikal. Haben<br />
wir <strong>die</strong> vertikale Stellung gef<strong>und</strong>en, warten wir nur noch ab, bis das Gestirn den Horizont berührt <strong>und</strong><br />
drücken <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Moment <strong>die</strong> Stoppuhr.<br />
Zur Übersicht s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abb. 16 Filtergläser, <strong>die</strong> <strong>in</strong> den Strahlengang zwischen Horizont <strong>und</strong> Indexspiegel<br />
e<strong>in</strong>geklappt werden können, weggelassen. Sie sollen das Licht des Gestirns abmildern, so dass beide Bilder<br />
gleiche Helligkeit haben <strong>und</strong> so besser verglichen werden können. Bei Sonnenbeobachtung s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Filter<br />
zum Schutz der Augen unverzichtbar. Wichtig ist, dass <strong>die</strong> Filtergläser den Strahlengang nicht stören<br />
<strong>und</strong> deshalb immer senkrecht zum Strahlengang e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
In Abb. 18 ist der Strahlengang im Sextanten dargestellt. Wenn <strong>in</strong> den beiden Sichtfeldern der Horizont<br />
zur Deckung kommt, s<strong>in</strong>d, wie im l<strong>in</strong>ken Teil der Abb. 18 gezeigt, beide Visierl<strong>in</strong>ien <strong>und</strong> damit auch<br />
beide Spiegel genau parallel <strong>und</strong> <strong>die</strong> W<strong>in</strong>kel α <strong>und</strong> β s<strong>in</strong>d bei beiden Spiegeln gleich. In <strong>die</strong>ser Position<br />
muss <strong>die</strong> Alhidade 0 ◦ anzeigen, sonst muss der entsprechende Indexfehler bei der Messung korrigiert<br />
werden. Zeigt also <strong>die</strong> Alhidade <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Stellung Ib ◦ an, müssen von der späteren Messung <strong>die</strong>se Ib ◦ als<br />
Indexbeschickung abgezogen werden. Hier ist Ib negativ wenn der Wert auf dem Vorbogen <strong>und</strong> positiv,<br />
wenn er auf dem Hauptbogen abgelesen wurde. Die W<strong>in</strong>kel an jedem Spiegel ergänzen sich jeweils zu<br />
(siehe Abb. 18)<br />
2α + β = π<br />
Wählen wir α <strong>und</strong> β gleich groß, so wird α = 60 ◦ <strong>und</strong> der Indexbogen überdeckt e<strong>in</strong> Sechstel des Vollkreises<br />
(daher der Name “Sextant”).<br />
Bei e<strong>in</strong>er eigentlichen Höhenmessung wird der Indexspiegel <strong>und</strong> <strong>die</strong> mit ihm verb<strong>und</strong>ene Alhidade wie<br />
im rechten Teil der Abb. 18 um e<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>kel δ gekippt. Die veränderten W<strong>in</strong>kel an dem Indexspiegel<br />
ergänzen sich wiederum zu π<br />
2α ′ + β ′ = π<br />
Der Strahlengang ist unverändert bis auf <strong>die</strong> obere Visierl<strong>in</strong>ie, <strong>die</strong> jetzt den Stern anpeilt. An dem<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
50<br />
10<br />
5<br />
0<br />
40<br />
30<br />
Abbildung 17: Gradskala des Indexbogens <strong>und</strong> M<strong>in</strong>utentrommel der Aldihade mit Nonius. Die Stellung<br />
der Adihade entspricht hier e<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>kel von 28 ◦ 38 ′ ·3.<br />
29<br />
20<br />
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