1 - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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UÜ FORSCHUNGSJOURNAL NSB 1/92<br />
ES<br />
lieh die Akteure aus der schwarzbraunen<br />
Szene? Was sind die Ursachen,<br />
und warum ist von ihnen<br />
so selten die Rede? Wie haben<br />
Politik, Polizei und Publizistikbisher<br />
reagiert? Und welche neuen<br />
Herausforderungenhat die Jugendarbeit<br />
in Deutschlandbei ihrer Auseinandersetzung<br />
mit rechtsradikalen<br />
Einstellungen zu bewältigen?<br />
Nach ihrem Aufsehen erregenden<br />
Buch "Krieg in den Städten" legen<br />
Klaus Farin und Eberhard Seidel-<br />
Pielen ihre zweite Reportage über<br />
die Gewaltverhältnisse im neuen<br />
Deutschland vor.<br />
*<br />
Fred Pearce<br />
Die grünen Macher<br />
Rotbuch: Berlin 1991, 304 S.<br />
Ursprünglich aus kleinen, regionalen<br />
Initiativen hervorgegangen,<br />
ist die ökologische Bewegung zu<br />
einem Unternehmen von globalem<br />
Ausmaß herangewachsen. Die<br />
Geschichte des rasanten Aufstiegs<br />
solcher Organisationen wie Greenpeace,<br />
Friends of the Earth und<br />
dem World Wildlife Fund verfolgt<br />
"Die grünen Macher" bis auf ihre<br />
verborgenen Anfänge zurück.<br />
Doch stellt Fred Pearce nicht bloß<br />
die Pioniere der grünen Großunternehmen<br />
vor. Er dokumentiert<br />
auch, welche Zwänge deren Söhneschließlich<br />
zu Managementprofis<br />
ökologischer Geopolitik gemacht<br />
haben. So präsentiert "Die<br />
grünen Macher" die erste, umfassende<br />
Darstellung des weltumspannenden<br />
Öko-Netzwerkes.<br />
*<br />
Kulturbehörde Hamburg<br />
(Hrsg.):<br />
Hauptsache Kultur.<br />
Bundesweiter Ratschlag<br />
zu Sozio- und Stadtteilkultur.<br />
Dokumentation<br />
Dölling und Galitz-Verlag: Hamburg<br />
1991, 256 S.<br />
Hauptsache Kultur? Diese Formel<br />
scheint das Leitmotov für die Gesellschaftspolitikder<br />
90er Jahre zu<br />
sein. Unscharfe Konturen einer<br />
künftigen "Kulturgesellschaft" lassen<br />
allzu schnell vergessen, daß<br />
die vielfältigen Probleme unserer<br />
Zeit nicht durch opulente Stadtinszenierungen<br />
und kulturelle Geschäftigkeit<br />
gelöst werden können.<br />
Hauptsache Kultur! Soziokulturelle<br />
Initiativen waren angetreten,<br />
gesellschaftsverändemde Kräfte zu<br />
entfalten. In zunächst starkem<br />
Kontrast zu sogenannter Hochkultur<br />
organisierten Theatergruppen,<br />
Medien-Initiativen, Geschichtswerkstätten,<br />
Stadtteilzentren, Bücherhallen<br />
und andere Proj ekte den<br />
Aufbruch in eine "bessere" Kulturwelt.<br />
Die Gesellschaft sollte<br />
grundlegend demokratisiert werden,<br />
der Alltag kreativ, die Kreativität<br />
alltäglich sein. Wie sieht die<br />
Bilanz aus? Was sind die Perspektiven?<br />
Dieses Buch gibt eine Orientierung.<br />
*<br />
Michael Longerich<br />
Die SPD als "Friedenspartei"<br />
- mehr als nur<br />
Wahltaktik?<br />
Auswirkungen<br />
sozialdemokratischer<br />
Traditionen auf die<br />
friedenspolitischen Diskussionen<br />
1959-1983<br />
Peter Lang: Frankfurt/Main 1991<br />
Die vorliegende Studie leistet einen<br />
Beitrag zur Erforschung des<br />
sozialdemokratischen Selbstverständnisses<br />
von der eigenen Partei<br />
als einer Friedenspartei. Ist die<br />
Selbstdarstellung der SPD nur<br />
wahltaktischbedingt? Oder schöpft<br />
die Partei aus friedenspolitischen<br />
Traditionen, die Einfluß auf die<br />
aktuelle sozialdemokratische Politik<br />
haben?<br />
Die Analyse von Parteitagsprotokollen,<br />
Beschlüssen, Reden und<br />
sozialdemokratischen Publikationen,<br />
die Auswertung von Zeitungen<br />
und Zeitschriften sowie nicht<br />
zuletzt zahlreiche Gespräche mit<br />
Sozialdemokraten ergeben das<br />
Bild einer Partei, für die geschichtliche<br />
Erfahrung ein wichtiger Teil<br />
ihrer Identität ist. Insbesondere die<br />
erfolgreiche Ostpolitik Willy<br />
Brandts trug entscheidend zur Festigung<br />
des im Laufe der Parteigeschichte<br />
entstandenen kollektiven<br />
historischen Bewußtseins bei - eines<br />
Bewußtseins, das Identifikationsmöglichkeitenbot,Wir-Gefühle<br />
schuf und auch zur Abgrenzung<br />
von anderen Parteien diente.<br />
*