1 - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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FORSCHUNGSJOURNAL NSB 1/92<br />
schaftliche Organisationsformen<br />
wie z. B. in einen Verein oder<br />
betriebliche Entscheidungsstrukturen<br />
partiell übergehen. Einen<br />
Schwerpunkt der Fallstudien soll<br />
u. a. der Bereich neuer Managementstrategien(systemisch-evolutionäresManagement,<br />
vgl. Königswieser/Lutz<br />
1990) einnehmen.<br />
Im Anschluß an die Auswertung<br />
der Fallstudien sind die Aussagen<br />
der Typisierung zu überprüfen und<br />
gegebenfalls zu verändern. Wenn<br />
es gelingt, verallgemeinerbare<br />
Prinzipien der Netzwerk-Arbeit zu<br />
beschreiben, könnte der spannende<br />
Versuch unternommen werden,<br />
die gewonnenen Erkenntnisse in<br />
die Praxis zu transformieren. Bisher<br />
scheinen das oben erwähnte<br />
regionale Gestaltungsnetzwerk im<br />
Bereich der Struktur- undTechnologiepolitik<br />
des Landes NRW sowie<br />
das Netzwerk-Projekt der IG<br />
Metall für die neuen Bundesländer<br />
9<br />
interessante Ansatzpunkte zu<br />
sein. Es bestehen insbesondere für<br />
diesen Teil des Projekts die oben<br />
skizzierten generellen Bedenken,<br />
ob z. B. das Netzwerk-Konzept für<br />
eine aktive Zukunftsgestal tung hinreichend<br />
tragfähig ist oder ob es<br />
sich schließlich doch als postmoderner<br />
Etikettenschwindelbzw. als<br />
nichtssagende Sprechblase erweisen<br />
wird.<br />
Klaus Burmeister I Weert Canzler<br />
Anmerkungen<br />
1<br />
DieseThesevertratLaszloaufdem<br />
Symposium "<strong>Soziale</strong> Netzwerke"<br />
am 6. - 7. Oktober 1990 in Wien.<br />
2<br />
Diese Definition von Netzwerk-<br />
Arbeit lag dem Symposium "Vernetzungen<br />
- Netzwerke und Zukunftsgestaltung"<br />
am 9.12.1989<br />
in Berlin zugrunde, zu dem nationale<br />
und internationale Netzwerke<br />
eingeladen waren, diesichspeziell<br />
der Zukunftsgestaltung verschrieben<br />
haben (vgl. Burmeister/Canzler/Kreibich<br />
1991).<br />
3<br />
So lautet die deutsche Übersetzung<br />
des Berichtes der "Brundtland-Kommission",<br />
in dem das<br />
Konzeptdes"sustainable development"<br />
(dauerhafte Entwicklung)<br />
als gemeinsames Ausgleichsmodell<br />
für den ökonomischen, sozialen<br />
und ökologischen Nord-Süd-<br />
Konflikt erarbeitet wurde.<br />
4<br />
Hierbei können wir auf Erkenntnisse<br />
des Projekts "Zukunftsforschung<br />
und die Organisation von<br />
Zukunftswissen in Unternehmen"<br />
zurückgreifen, das in direkter Projekt-Vernetzung<br />
zeitgleich zu dem<br />
beschrieben Vorhaben durchgeführt<br />
wird.<br />
5<br />
Georg Simonis vom Projektträger<br />
(SoTech) hatdas Landesprogramm<br />
u. a. als "soziales und politisches<br />
Pilotprojekt" beschrieben, in dem<br />
vielfältige Netzwerkstrukturen zur<br />
Bewältigung sozialer Problemlagen<br />
entstanden sind (vgl. Simonis<br />
1988).<br />
6<br />
Hierzu gab es bereits in den 80er<br />
Jahren einige summierende Veröffentlichungen,<br />
z. B. von Lipnack<br />
undStamps (1982) und von<br />
Krebs (1988).<br />
' Insbesondere McLulian hat frühzeitig<br />
die informationstechnologische<br />
Vernetzung und ihre globalen<br />
Konsequenzen ("global villa-<br />
8<br />
9<br />
ge") thematisiert (vgl. McLuhan<br />
1968).<br />
In dieser Zukunftsdatenbank werden<br />
Institution der nationalen und<br />
internationalen Zukunftsforschung<br />
und Zukunftsgestaltung gespeichert.<br />
Bisher umfaßt die im Aufbau<br />
befindliche Datenbank rund<br />
300 Datensätze. In dieser Datenbank<br />
sind Forschungseinrichtungen,<br />
Stiftungen, Vereine, Netzwerke<br />
und Institutionen zu finden, die<br />
sich mit Zukunftsfragen beschäftigen.<br />
Ein erster Teil, der im engeren<br />
Sinne zukunftsforschungsrelevante<br />
Institutionen erfaßt, erscheint<br />
im Juli in dem Band "Zukunftsforschung<br />
und Politik" von<br />
Kreibich/Canzler/Burmeister im<br />
Beltz Verlag.<br />
PräziselautetdasVorhabenderIG<br />
Metall, Abteilung Technologie:<br />
"Modellhafte arbeitsorientierte<br />
Technologie- und Qualifikationsberatung<br />
in den neuen Bundesländern".<br />
Das Projekt soll von einem<br />
neugegründeten Verein mit dem<br />
Namen'lnstitut Zukunftswerkstatt<br />
Mensch - Umwelt - Technik<br />
(MUT)" durchgeführt werden.<br />
Literatur<br />
Axelrod, R., Die Evolution der Kooperation,<br />
München, Oldenburg 1988<br />
Bohret, C, Folgen. Entwurf für eine<br />
aktive Politik gegen schleichende<br />
Katastrophen, Opladen 1990<br />
Burmeister, K/Drüke, H./Väth, W.,<br />
Sozial verträgliche Technikgestaltung<br />
als Aufgabe staatlicher Forschungsund<br />
Technologiepolitik, Abschlußbericht<br />
i. E., Berlin<br />
Burmeister, K./Canzler, W., Zukunftsgestaltung<br />
durch Netzwerke,<br />
in: Burmeister, K/Canzler, W./Kreibiclt,<br />
R., Netzwerke. Vernetzungen