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„Bullying“ (Gewalt in der Schule) Begriff, Ausmaß, Charakteristika

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<strong>„Bully<strong>in</strong>g“</strong> (<strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>) <strong>Begriff</strong>, <strong>Ausmaß</strong>, <strong>Charakteristika</strong><br />

– unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des Opfermerkmals<br />

„überbehütetes K<strong>in</strong>d“<br />

2.1.3 Unterschiedliche Bedeutungsfel<strong>der</strong> von Aggression und<br />

<strong>Gewalt</strong><br />

Es kommt sehr häufig vor, dass Aggression und <strong>Gewalt</strong> im<br />

alltäglichen Sprachgebrauch gleichbedeutend gebraucht werden.<br />

Die Def<strong>in</strong>itionstheorien zu beiden <strong>Begriff</strong>en haben gezeigt, dass<br />

sich zwischen Aggression und <strong>Gewalt</strong> –wie sie hier verstanden<br />

werden soll- ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige L<strong>in</strong>ie ziehen lässt. Und dennoch<br />

kann man Unterschiede zwischen beiden <strong>Begriff</strong>en<br />

herausarbeiten. Aus <strong>der</strong> Arbeit mit gewalttätigen Männern ist<br />

bekannt, das <strong>der</strong> synonyme Gebrauch von Aggression und <strong>Gewalt</strong><br />

problematisch ist. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten<br />

gewalttätigen Männer ke<strong>in</strong>e aggressiven Typen s<strong>in</strong>d. Im<br />

Gegenteil, oft s<strong>in</strong>d diese aggressionsgehemmt. Sie leiden<br />

darunter, dass sie Wut und Ärger nicht äußern können. Es fällt<br />

ihnen schwer, sich abzugrenzen, sich durchzusetzen und sich zu<br />

behaupten. 12<br />

Versteht man <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em eigentlichen S<strong>in</strong>n als machtvolles,<br />

herrschendes Verhalten, so wird erkennbar, das <strong>der</strong> <strong>Begriff</strong><br />

<strong>Gewalt</strong> weit über den Aggressionsbegriff h<strong>in</strong>ausgeht. Während<br />

das Ziel <strong>der</strong> Aggression bewusst e<strong>in</strong>e Schädigung voraussetzt<br />

beschreibt <strong>der</strong> weitergehende <strong>Begriff</strong> <strong>Gewalt</strong> alle Handlungen die<br />

<strong>in</strong> ihrer Funktion primär e<strong>in</strong>e machtvolle, herrschende,<br />

erzieherische, leitende Zielsetzung haben bei <strong>der</strong> e<strong>in</strong> Schaden für<br />

e<strong>in</strong>en An<strong>der</strong>en jedoch nicht unbed<strong>in</strong>gt im For<strong>der</strong>grund steht,<br />

son<strong>der</strong>n eher bewusst o<strong>der</strong> unbewusst <strong>in</strong> Kauf genommen wird;<br />

dies schließt aggressive Handlungen mit e<strong>in</strong>.<br />

12 siehe ebenda Seite 5<br />

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