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„Bullying“ (Gewalt in der Schule) Begriff, Ausmaß, Charakteristika

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<strong>„Bully<strong>in</strong>g“</strong> (<strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>) <strong>Begriff</strong>, <strong>Ausmaß</strong>, <strong>Charakteristika</strong><br />

– unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des Opfermerkmals<br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

„überbehütetes K<strong>in</strong>d“<br />

Menschliche Aggression und <strong>Gewalt</strong> wird als körperliches o<strong>der</strong><br />

verbales Handeln def<strong>in</strong>iert, welches mit <strong>der</strong> Absicht ausgeführt<br />

wird zu verletzen o<strong>der</strong> zu zerstören. <strong>Gewalt</strong> ist Aggression <strong>in</strong> ihrer<br />

extremen, schädigenden und sozial nicht akzeptablen Form. 1<br />

<strong>Gewalt</strong> unter Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong>n ist zweifellos e<strong>in</strong> sehr altes Phänomen.<br />

Betrachtet man die Werke <strong>der</strong> Literatur so stößt man immer<br />

wie<strong>der</strong> auf Beschreibungen <strong>in</strong> denen K<strong>in</strong><strong>der</strong> häufig und<br />

systematisch von an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>n psychischer und physischer<br />

<strong>Gewalt</strong> ausgesetzt waren. Doch erst zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> 1970er Jahre<br />

wurden <strong>in</strong> Skand<strong>in</strong>avien erste wissenschaftliche Untersuchungen<br />

zu dieser Problematik durchgeführt. 2<br />

In den 1980er und 1990er Jahren zog das Thema <strong>Gewalt</strong> unter<br />

Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong> gewisses Interesse <strong>der</strong> Öffentlichkeit auf sich<br />

und wurde über Län<strong>der</strong> wie Japan, Großbritanien, Kanada, USA<br />

und Australien auch Forschungsgegenstand <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Dennoch steckt die Erforschung dieser Thematik noch <strong>in</strong> den<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>schuhen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e was die Langzeitbetrachtung und<br />

die Spätfolgen für Opfer und Täter betrifft. Dies wird auch an <strong>der</strong><br />

Verwendung <strong>der</strong> <strong>Begriff</strong>e deutlich, die das Problem kennzeichnen<br />

sollen und von „<strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>“, über „Mobb<strong>in</strong>g“ bis zu<br />

<strong>„Bully<strong>in</strong>g“</strong> reichen. Auch wenn mit diesen <strong>Begriff</strong>en das gleiche<br />

Phänomen beschrieben werden soll, ersche<strong>in</strong>t es notwendig e<strong>in</strong>e<br />

klare Trennung vorzunehmen. Dies wird <strong>in</strong> dem kommenden<br />

Kapitel geschehen.<br />

1<br />

siehe Zimbardo, Philip G., Psycholgie, 6. Auflage, Berl<strong>in</strong>, Heidelberg 1995<br />

S. 425<br />

2<br />

siehe Olweus, Dan, <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>, 2. Auflage Bern, Gött<strong>in</strong>gen,<br />

Toronto, Seattle.<br />

2

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